Grundlage dieser Darstellung von Siedlungsgemeinschaften sind vorhochkulturliche Dorfgesellschaften, wie sie gut 10.000 Jahre lang bestanden. Sie eignen sich wegen ihrer kulturellen Gemeinsamkeiten als Modellgruppen, die Rückschlüsse auch auf frühere wie spätere, komplexere (hochkulturliche) Gesellschaftstypen erlauben. Als Handbuch aufgebaut, berücksichtigt die Arbeit alle Ausdrucksbereiche der Kultur. Den Schlüsselansatz bilden die ethnozentrische Einstellung und die daraus folgende dualistische Weltauffassung. Erstmals in den Kulturwissenschaften werden die allgemeinen Prinzipien des Gruppenverhaltens und der Vorstellungsbildung benannt und daraus Regelsätze abgeleitet. Die grundlegende These ist, dass die Entwicklung einem irreversiblen Differenzierungsprozess unterliegt, der von der ursprünglich engen Verbundenheit von Mensch und Umwelt zu fortschreitender Differenzierung, Dissozierung, Entfremdung, wachsender Komplexität und zuletzt Unkontrollierbarkeit, das heißt in den Untergang führt.