Jakob Michael Reinhold Lenz' 1776 anonym erschienenes Werk Die Soldaten um eine durch soziale Umstände unglücklich und 'ehrlos' gewordene Bürgertochter gehört zu den exemplarischen Dramen des Sturm und Drang. Als neuartiger Dramentypus, in dem Lenz an die Stelle der aristotelischen Einheit von Ort, Zeit und Handlung ("geschlossene Form") eine Vielzahl von schnell und hektisch aufeinander folgenden Szenen, Schauplätzen und einen langen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren setzt, sind Die Soldaten ein Klassiker der so genannten "offenen Form". Realistisch, kritisch und wahrheitsgetreu zeichnet Lenz das Bild von Durchschnitts- und Alltagsmenschen, erlaubt sich grammatische und stilistische Freiheiten, die zu seiner Zeit weder als literatur- noch als bühnenfähig galten - und erwies sich so als ein zukunftsfähiger und außerordentlich moderner Autor.Text in neuer Rechtschreibung. - Mit Anmerkungen von Herbert Krämer und einem Nachwort von Manfred Windfuhr.
Anders als in vielen Stücken des Sturm und Drang findet man bei Lenz keine tragisch-idealistischen Titanen, sondern realistisch gezeichnete Durchschnitts- und Alltagsmenschen. Besonders in "Die Soldaten" erlaubte Lenz sich im Namen volkssprachlicher 'Natürlichkeit' grammatische und stilistische Freiheiten, die zu der Zeit weder als literatur- noch als bühnenfähig galten - und erwies sich so als zukunftsträchtiger und außerordentlich moderner Autor.
Anders als in vielen Stücken des Sturm und Drang findet man bei Lenz keine tragisch-idealistischen Titanen, sondern realistisch gezeichnete Durchschnitts- und Alltagsmenschen. Besonders in "Die Soldaten" erlaubte Lenz sich im Namen volkssprachlicher 'Natürlichkeit' grammatische und stilistische Freiheiten, die zu der Zeit weder als literatur- noch als bühnenfähig galten - und erwies sich so als zukunftsträchtiger und außerordentlich moderner Autor.