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William Shakespeares Sonette gehören zu den schönsten Texten der Weltliteratur. Sie sind nicht nur als Liebeserklärungen zu lesen, sondern stecken auch voller Brüche und Rätsel. Wie alt oder jung ist ihr Dichter? Handelt es sich um einen Mann oder eine Frau? An wen richten sich die Verse? Und was ist zwischen dem "Ich" und dem "Du" eigentlich vorgefallen? - "Über kein literarisches Werk ist mehr Unsinn geschrieben worden als über die Sonette Shakespeares", befand schon W.H. Auden, und auch kein Werk der Weltliteratur - außer der Bibel - wurde häufiger ins Deutsche übersetzt. Hanno Helbling,…mehr

Produktbeschreibung
William Shakespeares Sonette gehören zu den schönsten Texten der Weltliteratur. Sie sind nicht nur als Liebeserklärungen zu lesen, sondern stecken auch voller Brüche und Rätsel. Wie alt oder jung ist ihr Dichter? Handelt es sich um einen Mann oder eine Frau? An wen richten sich die Verse? Und was ist zwischen dem "Ich" und dem "Du" eigentlich vorgefallen? - "Über kein literarisches Werk ist mehr Unsinn geschrieben worden als über die Sonette Shakespeares", befand schon W.H. Auden, und auch kein Werk der Weltliteratur - außer der Bibel - wurde häufiger ins Deutsche übersetzt. Hanno Helbling, selbst Shakespeare-Übersetzer, wählte die Übertragungen für diesen Band aus, der nebst der Originalfassung ein Panorama der wichtigsten Übersetzungen dieser rätselhaften und leidenschaftlichen Gedichte bieten will.
Autorenporträt
William Shakespeare wurde 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Er besuchte die Lateinschule, verließ sie mit 16 und heiratete mit 18 die acht Jahre ältere Anne Hathaway. Möglicherweise war Shakespeare danach Dorflehrer in Lancashire und gelangte um 1590 nach London. Er trat als Schauspieler auf, erste Stücke von ihm wurden gespielt. Nachdem die Theater 1593 wegen der Pest geschlossen worden waren, gehörte Shakespeare als Schauspieler, Stückeschreiber und Teilhaber der Theatergruppe 'Chamberlain's Men' an, die später zur königlichen Schauspieltruppe 'King's Men' aufstieg. Der berühmte Dramatiker zog sich 1610 nach Stratford zurück, wo er 1616 starb.

Dr. phil. Hanno Helbling, Schriftsteller und Übersetzer, Jg. 1930, studierte Germanistik und Vergleichende Literaturgeschichte in Zürich, Neapel, München und Rom. Er war Redaktor der NZZ von 1958-95 und Leiter der Feuilletonredaktion NZZ von 1973-92. Helbling legte Publikationen zur Geistesgeschichte des Spätmittelalters vor, zur Kirchengeschichte der neuesten Zeit; Übersetzungen aus dem Italienischen, Französischen und Englischen. Seit 1994 lebt er in Rom.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.04.2009

Liebe zur Endsilbe

Die Anzahl deutscher Übersetzungen muss im Jubiläumsjahr der Erstpublikation längst die Anzahl der Sonette übersteigen, die William Shakespeare je verfasste. 154 Beispiele Shakespearescher Sonettkunst waren es, die der Verleger Thomas Thorpe in London vor vierhundert Jahren in einer Quartausgabe herausbrachte. Lange standen sie im Schatten der ungleich prominenteren Bühnenwerke. Erst mit dem Interesse der Romantiker an biographischen Lesarten stießen sie auf öffentliche Resonanz, die sich im Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts bald mit moralischer Entrüstung und Verlegenheit verband, da viele der Sonette allzu klar homoerotische Verstrickungen des Autors auszusprechen scheinen. Den deutschen Dichtern aber waren sie da schon zum Lieblingsobjekt ihrer Obsession geworden, sich den englischen Barden durch Übersetzung gänzlich anzueignen. Auch wenn es in späteren Zeiten Shakespeares Fremdheit sein mochte, die faszinierte, die deutsche Anstrengung zur Nach- und Neu- und Umdichtung seiner Sonette ist nie abgerissen und kann als Selbstausweis eigener Sprachkunst gelten. Jetzt also macht sich der Lyriker Jan Weinert daran. Er setzt auf "Klangzauber" wie auf "Humor" und will vor allem den Effekt der endsilbenbetonten Verse wiedergeben. Doch was im Geleitwort derart klangvoll annonciert wird, wirkt doch bei der Lektüre zumeist flach und in der Wortwahl wie der Syntax unbeholfen: "Die Liebe dir bestärkts, verstehst du dies, / Du liebst doch mehr, was bald dich schon verließ." Wer das versteht, liebt seinen Shakespeare ganz bestimmt; alle anderen verlassen sich besser auf stärkere Übersetzer. (William Shakespeare: "Sonette". Nachdichtung von Jan Weinert. Zweisprachige Ausgabe. Erata Literaturverlag, Leipzig 2009. 165 S., br., 16,95 [Euro]; geb., 26,95 [Euro].) todö

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