In ihrem Buch "Rapallo: naissance d'un my the" (Paris 1974, dtsche Ausg. 1976) hat sich Renata Fritsch-Bournazel schon einmal mit einem wichtigen Abschnitt der europaischen Geschichte beschaftigt: den zwanziger J ahren. Bereits dort hat sie unter Beweis gestellt, dag sie aile Voraussetzungen flir die adaquate Bearbeitung dieser schwierigen Materie besitzt: einmal die Viersprachigkeit, die es ihr erlaubt, russische Quellen ebenso gut zu berlicksichtigen wie deutsche, franzasische und englische; ferner die Genauigkeit der Analyse und die Ausgewogenheit, mit der sie allen Standpunkten sachlich gerecht wird; schlieglich die Fahigkeit, nicht nur Fakten darzustellen, sondern auch die Vorstellungen herauszuarbeiten, welche Politiker und affentliche Meinung von den Fakten haben, da letztere flir die Gestaltung der Zukunft mindestens ebenso wichtig sind wie die Fakten selbst. In dem neuen Buch geht es urn eine jlingere geschichtliche Periode: die ,zweite Nachkriegszeit'. 1m Mittelpunkt der Untersuchung stehen nun statt Frankreich - als Mit- oder Gegenspieler der Sowjetunion - zwei deutsche Staaten. Es gibt, obwohl man dies in der Bundesrepublik zwanzig Jahre lang nicht zur Kenntnis nehmen wollte, seit 1949 zwei Staaten in Deutschland. Dies ist nicht die einzige nlichterne Feststellung in diesem Buch, die in der Bundesrepublik auch heute noch manchen liberraschen wird, allerdings weniger, als es noch vor ein paar J ahren der Fall gewesen ist.
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