Die extreme Instabilität des liberalen Wirtschaftssystems und die Krise der liberalen Ideologie haben die Weltgemeinschaft dazu gebracht, den "Tod des Sozialismus" in Frage zu stellen. Die Ideen und Prinzipien der Sozialdemokratie werden nun immer populärer. Einen gesonderten und nicht unbedeutenden Platz im gesellschaftspolitischen Denken und in der Praxis der Weltsozialdemokratie nehmen ihre norwegischen Vertreter ein, die eine reiche Erfahrung mit der erfolgreichen Umsetzung der Ideen des Sozialismus unter den Bedingungen der Systemkrise haben. In der wissenschaftlichen Literatur nimmt der norwegische Flügel der linken Bewegung einen bescheidenen Platz ein und steht im Schatten des schwedischen Flügels, der von vielen als Begründer des skandinavischen Modells des Sozialismus wahrgenommen wird. Dieses Vorurteil überwindend, analysiert der Autor das Phänomen der norwegischen Sozialdemokratie, ihre Spezifik, Ideologie und internen Organisationsprozesse während der für die Bewegung umstrittensten Zeit von 1945-1973. Durch die Gegenüberstellung der Ursachen von Erfolg und Krise der NRD und der SDPS rekonstruiert der Autor ein komplexes Bild der Transformation der sozialdemokratischen Bewegung in Skandinavien. Die Monographie richtet sich sowohl an Spezialisten als auch an ein breites Publikum, das sich für die Geschichte der politischen Bewegungen in Nordeuropa interessiert.