Kaum war die Wirtschaftskrise von 2008 und 2009 richtig im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen, so scheint sie schon wieder vorbei zu sein. Wirtschaftspolitischer Pragmatismus regierte, ja triumphierte. Das sogenannte neoliberale Projekt ist seitdem weitgehend diskreditiert, ordnungspolitische Positionen wurden bedenkenlos als unnötige Hindernisse zu einer ideologiefreien und funktionierenden Wirtschaftspolitik über Bord geworfen. "Gier" wurde als hervorstechende Eigenschaft des marktwirtschaftlichen Systems definiert und die Kontrolle dieser Gier verlangte nach schnellen und quasi…mehr
Kaum war die Wirtschaftskrise von 2008 und 2009 richtig im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen, so scheint sie schon wieder vorbei zu sein. Wirtschaftspolitischer Pragmatismus regierte, ja triumphierte. Das sogenannte neoliberale Projekt ist seitdem weitgehend diskreditiert, ordnungspolitische Positionen wurden bedenkenlos als unnötige Hindernisse zu einer ideologiefreien und funktionierenden Wirtschaftspolitik über Bord geworfen. "Gier" wurde als hervorstechende Eigenschaft des marktwirtschaftlichen Systems definiert und die Kontrolle dieser Gier verlangte nach schnellen und quasi unlimitierten Staatseingriffen. Die Ursachen der Krisen in der Gier der privaten Akteure zu suchen, ist nicht unbedingt falsch. Falsch ist es jedoch, diese Gier alleine am privatwirtschaftlichen Handeln festzumachen und die Kontrolle durch den Staat als Lösung des Problems zu betrachten. Tatsächlich waren es Regulierungsdefizite und Politikversagen, nicht das Versagen von Märkten, die zur Krise geführt haben. Deshalb wird in diesem Band die Finanz- und Wirtschaftskrise aus ordnungspolitischer Sicht reflektiert. Dabei wird eine vergleichende Perspektive genutzt, so dass sich auch Aufsätze zu Themen der Transformation von Wirtschaftsordnungen wie zur Innovations- oder Regionalpolitik finden.
Bernhard Seliger ist Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung in Seoul (Südkorea) und Privatdozent an der Universität Witten-Herdecke. Jüri Sepp ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Tartu (Estland). Ralph Wrobel ist Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftspolitik und Regionalökonomie, an der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Inhaltsangabe
Inhalt: Ronald Clapham: Wirtschaftswissenschaft im Zeitalter der Globalisierung - Ralph Wrobel: Geldpolitik und Finanzmarktkrise: Das Konzept der "unabhängigen Zentralbank" auf dem ordnungspolitischen Prüfstand - Bernhard Seliger: What remains useful for economic policy, when cluster theory fades away? An ordo-liberal view - Jürgen Backhaus: Öffentliche Unternehmen in der Sozialen Marktwirtschaft: Fremdkörper oder die Hefe im Teig - Jüri Sepp: Ordnungspolitische Faktoren der menschlichen Entwicklung - Stefan Kolev: Der bulgarische Weg seit 1989: Wachstum ohne Ordnung? - Janno Reiljan: Vergrößerung der regionalen Disparitäten der Wirtschaftsentwicklung Estlands - Dorel Tamm: System failures in public sector innovation support measures: The case of Estonian innovation system and dairy industry - Anna-Greta Tsahkna/Diana Eerma: Challenges of electricity market liberalization in the Baltic countries - Ralph Wrobel: The Benefits of German Unification: A Review after 20 Years - Joachim Ahrens/Patrick Jünemann: Transitional Institutions, Institutional Complementarities and Economic Performance in China: A Varieties of Capitalism Approach - Andreas Rutsch/Christian-Andreas Schumann/Jörg W. Wolle: Postponement and the Wealth of Nation - Gi Eun Kim: Technology Innovation & Green Policy in Korea - Jeong Ho Kim: Spatial Planning and Economic Development in Border Region: The Experiences of Gangwon Province, Korea.
Inhalt: Ronald Clapham: Wirtschaftswissenschaft im Zeitalter der Globalisierung - Ralph Wrobel: Geldpolitik und Finanzmarktkrise: Das Konzept der "unabhängigen Zentralbank" auf dem ordnungspolitischen Prüfstand - Bernhard Seliger: What remains useful for economic policy, when cluster theory fades away? An ordo-liberal view - Jürgen Backhaus: Öffentliche Unternehmen in der Sozialen Marktwirtschaft: Fremdkörper oder die Hefe im Teig - Jüri Sepp: Ordnungspolitische Faktoren der menschlichen Entwicklung - Stefan Kolev: Der bulgarische Weg seit 1989: Wachstum ohne Ordnung? - Janno Reiljan: Vergrößerung der regionalen Disparitäten der Wirtschaftsentwicklung Estlands - Dorel Tamm: System failures in public sector innovation support measures: The case of Estonian innovation system and dairy industry - Anna-Greta Tsahkna/Diana Eerma: Challenges of electricity market liberalization in the Baltic countries - Ralph Wrobel: The Benefits of German Unification: A Review after 20 Years - Joachim Ahrens/Patrick Jünemann: Transitional Institutions, Institutional Complementarities and Economic Performance in China: A Varieties of Capitalism Approach - Andreas Rutsch/Christian-Andreas Schumann/Jörg W. Wolle: Postponement and the Wealth of Nation - Gi Eun Kim: Technology Innovation & Green Policy in Korea - Jeong Ho Kim: Spatial Planning and Economic Development in Border Region: The Experiences of Gangwon Province, Korea.
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