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Im Rahmen des Projekts "Duncker & Humblot reprints" heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.

Produktbeschreibung
Im Rahmen des Projekts "Duncker & Humblot reprints" heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.
Autorenporträt
»Jurist und Kommunalpolitiker, * 9.2.1846 Harsefeld bei Stade, ¿ 4.2.1915 Frankfurt/Main (evangelisch) Adickes studierte 1864¿67 in Heidelberg, München und Göttingen die Rechte. Schon früh trat er mit selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten juristischen Inhalts hervor, aber seine Absicht, die akademische Laufbahn einzuschlagen, mußte er aufgeben, als ihn 1873 die Stadt Dortmund trotz seiner Jugend zum Beigeordneten (2. Bürgermeister) wählte. Hier bewies Adickes sein großes Verwaltungstalent in der Neugestaltung des Armenwesens. Einen größeren Wirkungskreis bot ihm 1877¿90 Altona, wo er bald zum Leiter der städtischen Geschicke emporwuchs, obwohl er erst 1883 dem unfähigen Vorgänger als Oberbürgermeister nachfolgte. Hier erprobte er sich erstmalig als Städteplaner großen Stils. Durch den Ausbau der Hafenanlagen sicherte er Altonas eigenständige Bedeutung neben Hamburg. Seine Tätigkeit brachte ihn mit Bismarck in Verbindung und mit Johannes Miquel, damals Oberbürgermeister in Frankfurt/Main, zu dessen Nachfolger er am 14.10.1890 mit fast absoluter Mehrheit gewählt wurde. Als Oberbürgermeister von Frankfurt/Main (1891¿1912) hat sich Adickes in die vorderste Reihe der deutschen Kommunalpolitiker gestellt. Sein gesamtes Wirken als ¿Repräsentant einer städtischen Macht, die hinter keiner Fürstlichkeit zurückstand¿, war auf eine gesunde Sozialpolitik ausgerichtet. Politisch unabhängig, in ablehnender Haltung gegen die Sozialdemokratie wegen ihrer Auflehnung gegen die staatliche Ordnung, war er doch ein bahnbrechender Vorkämpfer für bessere und gesündere Lebensverhältnisse besonders der Arbeiterschaft. Diesem Ziel ebenso wie der Förderung von Industrie, Handel und Verkehr diente die planmäßige Vorbereitung und Schaffung neuen Siedlungsraumes im weiten Umkreis der Stadt und die Eingemeindung zahlreicher Vororte. Die dabei nötige Umwandlung von Acker- und Gartenland in Baugelände unter öffentlich-rechtliche Regelung zu stellen und so der Bodenspekulation entgegenzutreten, war Adickes' Grundgedanke, wie er in der Bauordnung von 1891 und in dem Preußischen Gesetz betreffend die Umlegung von Grundstücken in Frankfurt/Main vom 28.7.1902 zum Ausdruck kommt. Als ¿Lex Adickes¿ ist dieses Gesetz und das damit verbundene Erbbaurecht weit bekannt und nach 1918 auch auf andere Gemeinden übertragen worden. Ein hervorragendes Glied in der Frankfurter Gesamtplanung war die Anlage und der Ausbau eines leistungsfähigen Umschlagplatzes zur Industrie in Gestalt des 1912 vollendeten Osthafens. ¿ Für die jungen Bestrebungen der Luftfahrt setzte sich Adickes mit vorausschauendem Weitblick ein. Auf ihn ist die erste Internationale Luftschiffahrtsausstellung (Ila) 1909 in Frankfurt, sowie die Gründung einer deutschen Luftschiffahrts-AG (Delag) auf dem Rebstockgelände westlich Frankfurt zurückzuführen. Auch in der Kulturpolitik hat Adickes Bleibendes geschaffen. Sein Anteil an der Reform des höheren Schulwesens, seine Förderung der Künste und die Schaffung der Städtischen Galerie seien erwähnt. Am meisten lag ihm der Ausbau der verschiedenen schon vorhandenen oder in der Entwicklung begriffenen wissenschaftlichen Anstalten zu einer städtischen Universität am Herzen. Auf der Grundlage bestehender Stiftungen, wie der Jügel-Stiftung, und durch die Gebefreudigkeit hochgesinnter Persönlichkeiten, unter denen nur Franziska Speyer und Wilhelm Merton genannt seien, gelang Zug um Zug das große Werk, dessen Vollendung am 26.10.1914 Adickes noch kurz vor seinem Tode erleben durfte.« Meinert, Hermann, in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 67