Ist die Farbe lediglich eine physiologische Erscheinung, eine Gesichtsempfindung, die durch die Einwirkung von Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge auf Rezeptoren im Auge hervorgerufen wird? Wirkt sich Farbe auf die Gefühle aus? Und in welchem Zusammenhang steht die reine, vom Gehirn verarbeitete Empfindung zur Sprache? Dem vorliegenden bahnbrechenden und anschaulich geschriebenen Buch liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Farbe ein kontingentes, historisches Phänomen ist, dessen Bedeutung, wie bei der Sprache, in den spezifischen historischen Zusammenhängen beschlossen liegt, in denen es erlebt und gedeutet wird.
John Gage knüpft an die lebendigen Ausführungen in seinem Buch "Kulturgeschichte der Farbe" an, wobei er Themen und Fragen aufgreift, die sich dort bereits angedeutet fanden. Bei aller Vertrautheit des Terrains jedoch betrachtet er seinen Gegenstand immer wieder aus neuen und originellen Blickwinkeln. Er geht offen Fragen in den verschiedensten relevanten Bereichen auf den Grund und beleuchtet etwa die Methoden der optischen Mischung im Mosaik, die mittelalterliche Farbensymbolik, die Arbeitsmaterialien des Buchmalers, die Farbensprache Lateinamerikas zur Zeit der spanischen Eroberung, die Frühgeschichte des Prismas, die Farbentheorien von Goethe und Runge, Blake und Turner, Seurat und Matisse sowie die Farbpraxis in den Anfängen der abstrakten Malerei. Ein zentrales Kapitel dokumentiert die für das Verständnis des historischehn Kontextes der Farbe in der Kunst maßgebliche Literatur.
Für Kunsthistoriker und Kulturgeschichtler, für Künstler und Designer, für Psychologen und Wissenschaftler mit einem besonderen Interesse am Thema, ja überhaupt für jeden, der für die Faszination dieses facettenreichen Phänomens empfänglich ist, hat John Gage eine fesselnde Studie über die Bedeutung der Farbe durch die Jahrhunderte vorgelegt.
John Gage knüpft an die lebendigen Ausführungen in seinem Buch "Kulturgeschichte der Farbe" an, wobei er Themen und Fragen aufgreift, die sich dort bereits angedeutet fanden. Bei aller Vertrautheit des Terrains jedoch betrachtet er seinen Gegenstand immer wieder aus neuen und originellen Blickwinkeln. Er geht offen Fragen in den verschiedensten relevanten Bereichen auf den Grund und beleuchtet etwa die Methoden der optischen Mischung im Mosaik, die mittelalterliche Farbensymbolik, die Arbeitsmaterialien des Buchmalers, die Farbensprache Lateinamerikas zur Zeit der spanischen Eroberung, die Frühgeschichte des Prismas, die Farbentheorien von Goethe und Runge, Blake und Turner, Seurat und Matisse sowie die Farbpraxis in den Anfängen der abstrakten Malerei. Ein zentrales Kapitel dokumentiert die für das Verständnis des historischehn Kontextes der Farbe in der Kunst maßgebliche Literatur.
Für Kunsthistoriker und Kulturgeschichtler, für Künstler und Designer, für Psychologen und Wissenschaftler mit einem besonderen Interesse am Thema, ja überhaupt für jeden, der für die Faszination dieses facettenreichen Phänomens empfänglich ist, hat John Gage eine fesselnde Studie über die Bedeutung der Farbe durch die Jahrhunderte vorgelegt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Zunächst weist der Rezensent mit dem Kürzel "vsy." in seiner Kurzrezension des Bandes darauf hin, dass Gage bereits für seine "Kulturgeschichte der Farben" den Mitchell Preis für Kunstgeschichte erhielt. Hier nun eine wohl mehr theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema. Gage benenne die "Fragen und Lücken auf dem Gebiet der kultur- und kunstgeschichtlichen Farbforschung". Dabei spanne er einen Bogen von den Farbtheorien der Antike bis zur Neuzeit, in der das System der sechs Grundfarben erfunden wurde. Schon das Thema der Farbe müsse dabei zu einem "disziplinübergreifenden" Ansatz der Forschung führen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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