„Ich liebte die deutsche Kultur und verehrte die Deutschen, was für sie meines Erachtens ungewohnt war und eher misstrauisch beäugt wurde.“ So Alexander Eva über sich selbst. Der Autor ist ein Erzähler, der Worte komponieren kann. Ein Musiker, der reinste Töne seinem Instrument entlockt und ein Dirigent, der das Orchester der Politik des letzten Jahrhunderts in seiner Erzählung über den langen Weg aus dem sowjetischen Russland nach Deutschland zum Klingen bringt. Erstaunliches und Nachdenkliches kann der Leser erfahren von einem Mann, der bittere Erfahrungen gemacht hat bei der Erkundung seines „sprachliches“ Problems und Phänomens des Seins. Wir sind im Sein, in uns selbst zu Hause. Die Dinge und Sachen, die er mit den Sinnen übers Denken anfassen und begreifen wollte, musste er sich selbst erklären können. Staatsbürgerschaft: Sowjetbürger, Nationalität: Deutscher. So steht es auf dem Pass, den Alexander Eva mit 16 Jahren bekommt. Dieser permanente Spagat und die Unverträglichkeit dieser zwei Extreme lassen ihn von der unbekannten Welt träumen. 1976: Endlich gelingt es Alexander Eva, die UdSSR zu verlassen. Er hinterlässt eine brillante Karriere als Musiker, eine zerbrochene Familie, Freunde, die Sprache und die Kultur seiner Jugend. Vor ihm die ersehnte westliche Welt – ein Schock. Nach dem Wiedersehen mit Mutter und Bruder muss er sich einer neuen Sprache, neuen beruflichen Herausforderungen, neuen Sitten und Regeln stellen. Der mal ergreifende, mal drollige Anpassungsprozess dieses Langstrecken-Wanderers lässt die Mängel der jeweiligen Länder hervortreten. Der Weg ist steil, bringt aber einige Goldklumpen ans Licht: ein Schloss an der Loire, die Güte des einen oder des anderen, Musik, die Grenzen abschafft, eine junge Frau … Als Auswanderer und Einwanderer fühlt sich der Autor hier und dort fremd. Seine Erfahrung ist auch in heutiger Zeit erstaunlich aktuell.