Die mehr als 500 Jahre anhaltende Kolonialherrschaft über Puerto Rico unter spanischer, später unter US-amerikanischer Flagge, ließ eine Nation entstehen, der eine besondere Rolle zuzuschreiben ist: Als Protektorat der USA befindet sich Puerto Rico in einer Nahtposition zwischen Nord- und Südamerika. Für die Beschreibung dieser schwierigen Mittlerposition erweist sich der Parameter Sprache als aussagekräftig, da gerade das Sprachverhalten in seinen widersprüchlichen Facetten die Identität der Puertoricaner widerspiegelt. Umgekehrt lässt sich das sprachliche Verhalten nicht ohne den Einbezug zahlreicher relevanter Faktoren verstehen. Die beständige Kontaktsituation, ein daraus resultierendes Spannungsverhältnis zu den USA sowie kontaktbedingte Sprachwandelprozesse sind einige der Aspekte, die auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Dimensionen erfasst und mit Hilfe eines sprachwissenschaftlich mehrdimensionalen Modells, des Ökologie-Konzeptes, untersucht werden. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche Formen der Hybridisierung beide Sprachsysteme - Spanisch und Englisch - bereits entwickelt haben und in welchen Beziehungen diese zur identitären Ebene stehen.