Sonokrom, ein Dorf im Hinterland Ghanas, hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert. Hier spricht man noch die Sprache des Waldes, trinkt aphrodisierenden Palmwein und wandelt mit den Geistern der Vorfahren. Doch eine verstörende Entdeckung und das gleichzeitige Verschwinden eines Dorfbewohners stören die ländliche Ruhe. Wäre nicht die Geliebte des Ministers in den Fall verwickelt, wäre er schon längst ad acta gelegt worden. Der Städter Kayo, Gerichtsmediziner und Anhänger wissenschaftlicher Vernunft, wird mit der Aufklärung beauftragt schwierig für jemanden, der nicht unbedingt an Übersinnliches glaubt und zugleich von seinem Vorgesetzten an der kurzen Leine gehalten wird. Als die Situation immer unfassbarer wird, müssen Kayo und seine Ermittler einsehen, dass westliche Logik und politische Bürokratie ihre Grenzen haben.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Silvia Staude mag den für einen Krimi erstaunlich warmherzigen Ton in "Die Spur des Bienenfressers". Autor Nii Parkes erzählt von einem Mord im kleinen ghanaischen Dörfchen Sonokrom, der "Städter und Studierte" Kayo Odamtten bemüht sich, den Fall aufzuklären - was eine Menge Verständnis für den Verhaltenskodex des dort lebenden Urvölkchens voraussetzt. Parkes habe den Genrewechsel (bisher veröffentlichte er nur Lyrik) mühelos gemeistert, findet die Rezensentin, und der "Krimi-Rhythmus" stimme auch. Obwohl das Aufeinanderprallen zweier Welten - städtische Wissenschaftlichkeit versus dörfliches Traditionsbewusstsein - ein Klischee sei: Parkes entfalte es mit viel "Wissen und Wärme", lobt Staude.
© Perlentaucher Medien GmbH
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