1719 reiste Zar Peter der Große durch Holland, um Kunstwerke für sein erstes Museum in St. Petersburg zu erwerben. Dabei wurde er auf Maria Sibylla Merian aufmerksam. Von dem ungewöhnlichen Farbenreichtum und der Detailtreue ihrer Aquarelle war er so begeistert, dass er sie sofort kaufte. Bisher wurde diese Sammlung weltweit nur in 1800 Exemplaren als Faksimile publiziert. Der bibliophil ausgestattete Prestel-Band umfasst alle 196 auf Pergament gemalten Tafeln: Blumen, Pflanzen und Raupen, Schmetterlinge, Mineralien und Fossilien, Schnecken, Krebse und andere Meerestiere. Eine wundervolle Rarität. Die Künstlerin Maria Sibylla Merian (1647-1717) fand bereits zu Lebzeiten Anerkennung als Künstlerin, naturwissenschaftliche Forscherin und als emanzipierte Frau, der es gelang, die Vorurteile ihrer Zeit zu überwinden. Seit 1685 mit ihren beiden Töchtern vom Ehemann getrennt lebend, baute sie sich eine unabhängige Existenz auf, unterrichtete Frauen im Malen und Zeichnen, verkaufte Malutensilien, verlegte und vertrieb ihre Werke selbst.