Die Stadt der Bilder geht der Frage nach, in welcher Weise sich Gesellschaft und Bildmedien im Spätmittelalter aufeinander beziehen. Einerseits werden also die medialen Qualitäten des Bildes für die Gesellschaft problematisiert, andererseits wird die gesellschaftliche Funktion des Bildes analysiert. Es zeigt sich dabei, daß Bilder keine fest etablierten Medien sind, sondern sich nur in ihrem jeweiligen soziokulturellen Kontext verorten und begreifen lassen. Die Strukturen und Muster kultureller Wahrnehmung, deren gesellschaftliche Zusammenhänge und Voraussetzungen stellen die Bedingungen der Bildkonstituierung dar. Die Stadt der Bilder analysiert die Strategien der Visualisierung, mit denen in Verona im 15. und 16. Jahrhundert im Wortsinn die Bilder zum Sprechen gebracht wurden: Von Palästen, Villen und kirchlichen Stiftungen bis zum "Krieg der Zeichen" zwischen Kaiser Maximilian I. und der Republik Venedig.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Hanno Helbing ist ganz überrascht. Lucas Burkarts Doktorarbeit erfülle ganz und gar außergewöhnliche Ansprüche. Vieles könne man hier über die Oberen des mittelalterlichen Verona erfahren. Über ihre Anstrengungen, mit ihren Palazzos und Villen Macht, Einfluss und Wohlstand zu demonstrieren. Burkhart hat seine Ausführungen und Interpretationen über jene Bildinvestitionen - ein Chiffre für jegliche Form repräsentierender Selbstdarstellung - zu einer reichen kulturgeschichtlichen Arbeit verdichtet, lobt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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