Anhand der mannigfaltigen Kölner Hagiographie des 10.-12. Jahrhunderts untersucht Lea Raith, wie sich die Stadtgemeinschaft über die Legenden ihrer Heiligen in der (Heils-)Geschichte verortete. Am Beispiel der Thebäischen Legion, der Schar der 11.000 Jungfrauen, der Bischöfe Maternus, Severin, Evergisil, Kunibert, Agilolf und Anno zeigt sie, dass hagiographische Schriften als genuiner Ausdruck zeitgenössischer Vorstellungen von Vergangenheit interpretiert werden können.
Die Geschichten der Heiligen bildeten einen frühen, aber zentralen Baustein in der Formierung einer stadtgeschichtlichen Meistererzählung, wie sie im späteren Mittelalter formvollendet die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Stadt Köln letztlich bis auf den heutigen Tag prägt.
Die Geschichten der Heiligen bildeten einen frühen, aber zentralen Baustein in der Formierung einer stadtgeschichtlichen Meistererzählung, wie sie im späteren Mittelalter formvollendet die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Stadt Köln letztlich bis auf den heutigen Tag prägt.