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In sieben eng aufeinander bezogenen Geschichten breitet der Erzähler eine Welt nahezu totaler Abgeschiedenheit aus. Herbe Einsamkeit herrscht über dem Ganzen: "Wellengekräusel über Korallenstöcken Sand Steine Stein Steine Leere bis zu den Felswänden das schüttere Düster unter einer Schirmakazie ", heißt es im Vorwort. Wie der Mensch sich in einer solchen Welt vorfindet, wie er sich in ihr beinahe nur auf das Karg-Gegenständliche bezieht, wie er dabei auf sich selber stößt, das deckt der Erzähler in exemplarischer Weise auf: "Und ich trete heran zu ihm, ich beuge mich vor, zu ihm hin, und sehe…mehr

Produktbeschreibung
In sieben eng aufeinander bezogenen Geschichten breitet der Erzähler eine Welt nahezu totaler Abgeschiedenheit aus. Herbe Einsamkeit herrscht über dem Ganzen: "Wellengekräusel über Korallenstöcken Sand Steine Stein Steine Leere bis zu den Felswänden das schüttere Düster unter einer Schirmakazie ", heißt es im Vorwort. Wie der Mensch sich in einer solchen Welt vorfindet, wie er sich in ihr beinahe nur auf das Karg-Gegenständliche bezieht, wie er dabei auf sich selber stößt, das deckt der Erzähler in exemplarischer Weise auf: "Und ich trete heran zu ihm, ich beuge mich vor, zu ihm hin, und sehe in sein Schattengesicht ich sähe Augen, die nichts mehr fassten. Ich sähe hinein in den bodenlosen Abgrund Zeit." Das ist ein Schluss, der kein Über-sich-Hinaus mehr hat und sich jeder Deutung verweigert. Wiederholt gerät der Protagonist an den Rand existentiellen Absturzes. Naturgegebenheiten setzen Zeichen: ein toter Delfin; der Überfall von Millionen fressgieriger Marienkäfer ("Sandsturm"); das nächtliche Andringen verwilderter Hunde ("Streunende Hunde"); der Sternenzug aus der Unendlichkeit in die Unendlichkeit; das gewaltige Feuerwerk am Morgen "Eos") Durch alle Erzählungen schwingt zugleich das Beziehungsgeflecht von vier Menschen, einer kleinen Familie.

Harald Riebes Sprache bewegt sich abseits von Moden; sie ist allein den erzählten Gegebenheiten verpflichtet und entfaltet deren herben Reichtum in der Genauigkeit, mit der zum Beispiel das nächtliche Wispern einer ihrer selbst vergessenen Dünung beschworen wird. Diese Texte machen eine fremdartige Welt, machen eine in ihr sich formulierende Menschlichkeit für alle lebendig, die sich auf sie einlassen.
Autorenporträt
Harald Riebe, geb. 1923 in Frankfurt (Oder), Lehrtätigkeit an Gymnasien und Hochschule, veröffentlichte neben Fachlichem mehrere Essays, zwei Romane (1996; 1999) und Erzählungen (1986; 1988; 2002; 2004). Er lebt in Wolfenbüttel.