»Dieser Blick auf aktuelle russische Lebenswelten ist einzigartig.« Deutschlandfunk Kultur
Eine junge Frau ist mit ihrem Vater und ihrer Geliebten unterwegs nach Moskau. Der Vater ist Fernfahrer, seit er vor zehn Jahren seine Frau und seine Tochter in Ust-Ilimsk, Sibirien, verließ, weil der Boden dort für ihn zu heiß wurde. Tagsüber fuhr er Taxi, nachts räumte er mit seinen Kumpanen fremde Wohnungen aus. Die Tochter hat den Vater zehn Jahre lang nicht gesehen, aber auf der LKW-Fahrt durch die endlos weite Steppe lernt sie ihn und sein Leben kennen. In feinen Bildern zeichnet Oxana Wassjakina das Porträt eines einfachen Mannes, dessen Weg von Alkohol, Drogen, Gewalt und schlechtbezahlter Arbeit geprägt ist, und der sich erstmals seiner Tochter anvertraut, die ihm trotz aller Fremde noch ein Stück Familie ist.
»Harte, kompromisslose Prosa ist das. Und gerade deshalb von strahlender Schönheit. Kein geringes Risiko, im Russland von heute.« WDR
Eine junge Frau ist mit ihrem Vater und ihrer Geliebten unterwegs nach Moskau. Der Vater ist Fernfahrer, seit er vor zehn Jahren seine Frau und seine Tochter in Ust-Ilimsk, Sibirien, verließ, weil der Boden dort für ihn zu heiß wurde. Tagsüber fuhr er Taxi, nachts räumte er mit seinen Kumpanen fremde Wohnungen aus. Die Tochter hat den Vater zehn Jahre lang nicht gesehen, aber auf der LKW-Fahrt durch die endlos weite Steppe lernt sie ihn und sein Leben kennen. In feinen Bildern zeichnet Oxana Wassjakina das Porträt eines einfachen Mannes, dessen Weg von Alkohol, Drogen, Gewalt und schlechtbezahlter Arbeit geprägt ist, und der sich erstmals seiner Tochter anvertraut, die ihm trotz aller Fremde noch ein Stück Familie ist.
»Harte, kompromisslose Prosa ist das. Und gerade deshalb von strahlender Schönheit. Kein geringes Risiko, im Russland von heute.« WDR
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die Steppenliteratur der Autorin Oxana Wassjakina erinnert Rezensentin Philine Bickhardt an Erzählungen von Anton Tschechow, und lässt sich gerne von der "rauen Schönheit" Sibiriens und dieser magischen Prosa verführen. Wassjakina widmet sich der konfliktreichen Beziehung zu ihrem Vater. Diese liest Bickhardt allerdings eher symbolisch für die Herausforderungen des Lebens in der Steppe, zu der sich die Autorin paradoxerweise hingezogen fühlt, denkt die Rezensentin. Wassjakinas Literatur sei zwischen "Seelenschau" und Spiegelung "gesellschaftlicher Umbrüche" anzusiedeln und die Kritikerin schätzt die experimentelle Autofiktion, die Wassjakina betreibt, sehr. Bei so viel literarischer Sensibilität stellt sie sich allerdings die Frage, wie Wassjakina heute noch in Russland bleiben kann, und die einzig vernünftige Antwort, die sie darauf findet, ist das Imperativ, der Gewaltkultur in ihrer Heimat literarisch Widerstand zu leisten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein hartes Leben, erzählt ohne Larmoyanz, vielmehr mit zarter Nüchternheit, die indes umso eindringlicher nachwirkt.« Dorothea Trottenberg ekz Bibliotheksservice 20241021