Ko Un ist einer der bedeutendsten Dichter Koreas. 1933 wurde er als ältester Sohn einer Bauernfamilie in der Provins Chollado im Südwesten der koreanischen Halbinsel geboren. Mit neunzehn trat er in ein zen-buddhistisches Kloster ein und verbrachte dort zehn Jahre. In dieser Zeit begann er Gedichte zu schreiben. 'Die Sterne über dem Land der Väter', 1984 in Korea erschienen, ist Ko Uns erste Buchveröffentlichung in deutscher Sprache.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Man könnte", schreibt Katharina Borchardt, "die Geschichte des modernen Korea und seiner Literatur durchaus als eine Geschichte der Inhaftierung seiner Dichter schreiben." Als Kind von den damaligen Kolonialherren zwangsjapanisiert, war der erwachsene Ko Un (geboren 1933) ein Aktivist des Massenaufstandes gegen die koreanische Militärdiktatur im Jahr 1980; er wurde verhaftet und gefoltert. Die hier versammelten Gedichte, informiert Borchardt, erschienen nach seiner Freilassung und enthalten zum einen wütende Kritik am japanischen Kolonialismus und der Diktatur. Zum anderen sind sie Teil von Ko Uns andauerndem Projekt, "über alle Personen, die ihm in seinem Leben begegnen, ein Gedicht zu schreiben". Moderne Geschichtsschreibung von unten, meint die Rezensentin - aber auch ein Zeugnis des buddhistischen Empathie-Ideals.
© Perlentaucher Medien GmbH
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