MRA - Maria Antonia Räss. So das Kürzel auf all ihren Stickereien. Ihr Unternehmen im Rockefeller Center an der 5th Avenue in New York verzeichnet schon im ersten Jahr einen Rekordumsatz. Mit nichts als einer Sticknadel und einem Leinenballen ist die 1893 geborene Tochter eines Geißenbauern im Jahr 1920 von einem abgelegenen Hof im Ostschweizer Dorf Eggerstanden aufgebrochen. Sie überquerte Ozeane und brachte das Appenzeller Kunsthandwerk in die Welt. Berühmtheiten wie Eleanor Roosevelt, Julie Andrews, Isaac Stern und Walt Disney, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband, bewunderten und trugen das von ihren Stickereien verzierte Tuch.
Margrit Schriber spinnt ihren Roman entlang der Lebensdaten der Maria Antonia Räss und zeichnet das Bild einer Stickerin, einer Unternehmerin, einer leidenschaftlich und unglücklich Liebenden. Das Lebensgemälde einer unerschrockenen Pionierin, die den Weg bereitet hat für alle, die nach ihr gekommen sind.
Margrit Schriber spinnt ihren Roman entlang der Lebensdaten der Maria Antonia Räss und zeichnet das Bild einer Stickerin, einer Unternehmerin, einer leidenschaftlich und unglücklich Liebenden. Das Lebensgemälde einer unerschrockenen Pionierin, die den Weg bereitet hat für alle, die nach ihr gekommen sind.
»Ob erfunden oder real, die begnadete Erzählerin Margrit Schriber packt all das in eine Testamentseröffnung hinein, zu der sich Marias Verwandte einfinden und bei der nicht nur sie, sondern auch die Leserinnen und Leser erfahren, welch faszinierende Figur diese nach Amerika verschlagene Appenzellerin war.« Charles Linsmayer
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Recht wohlgemut und inspiriert zeichnet Nadine A. Brügger die Geschichte, die Margrit Schriber in ihrem Roman über "Miss Rass", alias Maria Antonia Räss erzählt. Es ist die Geschichte einer hochvirtusoen Stickerin, einst "auf dem Grüt im appenzellischen Eggerstanden" geboren, die in der so auf Bescheidenheit bedachten Schweiz nicht anders konnte als auffallen - durch ihre körperliche Kleinheit zunächst, aber vor allem durch ihren Witz, ihre Intelligenz, ihre genial Stickkunst und den Fakt, dass sie aus der Schweiz nach New York auswanderte, von wo sie als Self-Made-Millionärin ab und an in der Business Class der Swiss Air in die Heimat zurückkehrte. Margit Schriber ist inzwischen eine respektierte Größe in der Schweizer Literatur, erläutert die Rezensentin, lange vor allen anderen fing sie an, Geschichten über Frauen zu erzählen. Diese Geschichte hier ist wahr, so die Rezensentin, aber von den Autorin dennoch als Roman erzählt und ab und zu auch ein bisschen ausgeschmückt. Aber das Räss Walt Disney begegnet war und dass dieser sie zur Auswanderung inspirierte - gehört zur Wahrheit. Ob das auch für die Maus gilt, die Disney auf einem Bild entdeckt hatte, das Räss ihm geschenkt hatte, und die angeblich Micky hieß, bleibt offen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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