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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Kunst- und Bildgeschichte), Veranstaltung: Franziskusbildzyklen, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ein Heiliger des Mittelalters wurde zum Gegenstand so vieler Diskurse wie Franziskus. Der Grund dafür istdie Bedeutung der durch den Heiligen begründeten religiösen Bewegung für die Entstehung einerneuartigen Kunst, die erstmals der Kunsthistoriker Henry Thode aufzeigte. Er sagte sogar, dass "[...][i]n Franz von Assisi [..] eine große Bewegung der abendländischen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Kunst- und Bildgeschichte), Veranstaltung: Franziskusbildzyklen, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ein Heiliger des Mittelalters wurde zum Gegenstand so vieler Diskurse wie Franziskus. Der Grund dafür istdie Bedeutung der durch den Heiligen begründeten religiösen Bewegung für die Entstehung einerneuartigen Kunst, die erstmals der Kunsthistoriker Henry Thode aufzeigte. Er sagte sogar, dass "[...][i]n Franz von Assisi [..] eine große Bewegung der abendländischen christlichen Welt [gipfelt], [...] dienicht auf das religiöse Gebiet beschränkt, sondern universell im eigentlichen Sinne die vorbereitendeund treibende Kraft der modernen Cultur ist."Die Erfassung diesesThemas und die Bewertung der Aussage von Thode fällt nichtleicht, denn beginnen die Unstimmigkeiten schon bei der Vita des Heiligen. Zahlreiche Kontroversen finden sich auch in Bezug auf die bildlichen Darstellungen des Lebens von Franziskus. Ein Ort fällt dadurch besonders auf: dieKirche San Francesco in Assisi und der Zyklus der Franzlegende in der Oberkirche.Im Zusammenhang damit steht die immerwährende Frage: War hier der Künstler Giotto di Bondonebeteiligt und wenn ja, in welchem Maße? Doch bleiben seine Person undWerke schleierhaft: Es fehlen aussagekräftige Dokumente, die eindeutig klären würden, wer, wannund welche Bilder geschaffen hat. Doch liegt der Fokusdieser Arbeit nicht auf dem Versuch der Klärung der Künstler- und Datierungsfragen, sondern auf der Szene der Stigmatisation des Franziskus im Oberhaus der Kirche von Assisi.Heutzutage in der westlichen Kultur ein fest verankertes und selbstverständliches Phänomen, riefendie Stigmata des Heiligen nach dem Bekanntwerden des Wunders der Stigmatisation eine Furore hervor, war er doch der erste Fall, dessen Wundmale anerkannt wurden.Die Anerkennung von Franziskus´ Stigmata führt zu einem neuen Mystizismus, bei dem diemystischeErfahrung nicht bloß spiritueller, sondern real-körperlicher Natur ist. Es kommt zu einem Wandeldes Verständnisses von Bild und Körper im Mittelalter, der sich nicht nur auf die StigmatisationFranziskus´, sondern auch ein neues Verständnis von der Menschlichkeit Jesu, seiner Inkarnation,Passion und überhaupt körperlicher Existenz, die ihn als Menschen charakterisiert, beruht.Diese Arbeit widmet sich den Fragen, wie es zu dieser neuen Auffassung kam, warum das Wunderder Stigmata von Franziskus so bahnbrechend für dieses Umdenken in der Gesellschaft war und welcheRolle dabei das hier behandelte Fresko aus der Oberkirche von Assisi spielte.
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