Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 19,00 €
  • Broschiertes Buch

Zweifelsohne gehört der "Geschmack" zu den zentralen wirkungsästhetischen Kategorien im 18. Jahrhundert, über dessen Bedeutung und Leistungen in den gelehrten Diskursen der Aufklärung kaum Einigung erzielt werden konnte. Ob als Metapher für die Genese der ästhetischen aus der sinnlichen Erfahrung, ob als psychologisches Vermögen, als soziales Verhalten oder als bloßer Titel fürs Schöne - dem "Geschmack" haftet eine terminologische Unbestimmtheit an, die dazu beigetragen hat, daß er sich über alle Widersprüche der einzelnen Aufklärungsphasen hinweg hat behaupten können. Dem prominentesten…mehr

Produktbeschreibung
Zweifelsohne gehört der "Geschmack" zu den zentralen wirkungsästhetischen Kategorien im 18. Jahrhundert, über dessen Bedeutung und Leistungen in den gelehrten Diskursen der Aufklärung kaum Einigung erzielt werden konnte. Ob als Metapher für die Genese der ästhetischen aus der sinnlichen Erfahrung, ob als psychologisches Vermögen, als soziales Verhalten oder als bloßer Titel fürs Schöne - dem "Geschmack" haftet eine terminologische Unbestimmtheit an, die dazu beigetragen hat, daß er sich über alle Widersprüche der einzelnen Aufklärungsphasen hinweg hat behaupten können. Dem prominentesten Geschmackstheoretiker, Kant, gelingt eine Stillstellung dieser Auseinandersetzung nur durch eine Formalisierung des Begriffs, mit der freilich der "Geschmack" von jeglichen lebenspraktischen Bezügen, in denen er sich herausgebildet hatte, abgeschnitten wird. Die begriffsgeschichtlich orientierte Studie zeigt im ersten Teil zunächst auf, daß dagegen Schiller in seiner anthropologischen Ästhetik den weiten Bedeutungsgehalt der Geschmackskategorie verfügbar zu halten versucht und dadurch noch einmal die Intentionen einer zurückliegenden Debatte resümiert. Die Einschränkungen, die Schiller seinem Geschmackskonzept im Rahmen der ausformulierten Dichotomie des Schönen und Erhabenen schließlich doch unterwirft, sind Folgen einer Kontroverse zwischen der ästhetischen und der moralischen Dimension des Geschmacks, die im zweiten Teil der Arbeit in ihren exemplarischen Stationen (u.a. bei Gracißn, Shaftesbury, Rousseau, Dubos, König, Gottsched, Burke) rekonstruiert wird.

Zum Autor/Herausgeber: Studium der Germanistik, Philosophie und Publizistik in Münster und Berlin. Promotion 1997 mit der vorliegenden Arbeit an der FU Berlin; z.Zt. Mitarbeiter bei der "Brandenburger Kleist-Ausgabe".

Zielgruppe: Literaturwissenschaftler, Philosophen