"Ein beeindruckendes Panoramabild Deutschlands im 20. Jahrhundert." -- Roman Bucheli in der 'Neuen Zürcher Zeitung'
Einhundert Jahre aus der Geschichte zweier Familien - und aus der Geschichte eines Landes. Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflationen, Flucht und Vertreibung haben diese beiden Familien überlebt, über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute. Den Fotografien folgend, erzählt Reinhard Jirgl bewegende Geschichten von Verletzungen, Liebe und Verrat.
Georg-Büchner-Preis 2010
Einhundert Jahre aus der Geschichte zweier Familien - und aus der Geschichte eines Landes. Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflationen, Flucht und Vertreibung haben diese beiden Familien überlebt, über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute. Den Fotografien folgend, erzählt Reinhard Jirgl bewegende Geschichten von Verletzungen, Liebe und Verrat.
Georg-Büchner-Preis 2010
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.05.2011Schreibweisen
des Gefühls
Vielleicht ist er ein aus vergangen geglaubten Zeiten des Experimentierens Herübergeretteter; von Seite zu Seite wird es schlimmer: die zwanghaften Wortverschmelzungen, sinnlosen Sonderzeichen, Schrifttypen. Aber das ist nur ein Abklatsch dessen, was Reinhard Jirgl als Material vorfindet, was er beschreiben will, wie er die kleinen privaten Fotografien aus zwei Kriegen zu Geschichtsbildern anwachsen lässt, wie er sie weniger mit Beschreibungen des Abgebildeten und noch weniger mit wichtigen Hintergrundinformationen anfüllt als vielmehr mit Hintergrundgefühlen, mit einer beängstigenden emotionalen Wucht, die sich doch wieder nur in kunstvoller Sprache entfalten kann.
Mit alten Wörtern in neuer Schreibweise zeitlose Gefühle schierer Verzweiflung hervorzurufen – vor allem daraus baut Jirgl ein Bild des verstörenden deutschen Jahrhunderts. Helmut Mauró
Reinhard Jirgl:
Die Stille. Roman.
dtv, München 2011.
539 Seiten,
14,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
des Gefühls
Vielleicht ist er ein aus vergangen geglaubten Zeiten des Experimentierens Herübergeretteter; von Seite zu Seite wird es schlimmer: die zwanghaften Wortverschmelzungen, sinnlosen Sonderzeichen, Schrifttypen. Aber das ist nur ein Abklatsch dessen, was Reinhard Jirgl als Material vorfindet, was er beschreiben will, wie er die kleinen privaten Fotografien aus zwei Kriegen zu Geschichtsbildern anwachsen lässt, wie er sie weniger mit Beschreibungen des Abgebildeten und noch weniger mit wichtigen Hintergrundinformationen anfüllt als vielmehr mit Hintergrundgefühlen, mit einer beängstigenden emotionalen Wucht, die sich doch wieder nur in kunstvoller Sprache entfalten kann.
Mit alten Wörtern in neuer Schreibweise zeitlose Gefühle schierer Verzweiflung hervorzurufen – vor allem daraus baut Jirgl ein Bild des verstörenden deutschen Jahrhunderts. Helmut Mauró
Reinhard Jirgl:
Die Stille. Roman.
dtv, München 2011.
539 Seiten,
14,90 Euro.
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Mit alten Wörtern in neuer Schreibweise zeitlose Gefühle schierer Verzweiflung hervorzurufen - vor allem daraus baut Jirgl ein Bild des verstörenden deutschen Jahrhunderts. Helmut Mauró Süddeutsche Zeitung 20110506