Kein Kliniker kann heute an der Tatsache vorbeigehen, daß die Erhal tung des physiologischen Gleichgewichtes im Stoffwechsel zu den Grund erfordernissen der Überwachung und Behandlung Schwerkranker gehört. So sehr auch die Kontrolle des Wasser-, Salz- und Energiehaushaltes in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückt ist, so überzeugend auch die Fortschritte auf dem Gebiet der vollständigen parenteralen Ernährung sind, so bleiben doch mit all diesen Fragen die Bedingungen des Säure-Basen status in Blut und Geweben untrennbar verbunden. Die technischen Mög lichkeiten der Erfassung und Differenzierung von Abweichungen der normalen Wasserstoffionenkonzentration im kapillaren Blut sind dank mo derner Mikromethoden relativ einfach geworden und scheinen heute jeder klinisch arbeitenden Station zumutbar zu sein. Für besondere therapeuti sche Aufgaben aber sind sie absolut erforderlich. Wie rasch respiratorisch oder metabolisch bedingte Verschiebungen im Säure-Basenhaushalt eintretenkönnen, wie schwerwiegend ihre Folgen sind und mit welch einfachen Mitteln sie sich manchmal korrigieren lassen, vermag nur der zu übersehen, der bei allen Störungen des physiologischen Regulationsmechanismus - seien sie durch unzureichende Nahrungsauf nahme, durch renales Versagen, durch eine respiratorische Insuffizienz, oder durch andere Faktoren bedingt - in seine therapeutischen Überlegun gen auch das Ergebnis der Blutgasanalyse einbaut. So geht diese Sammlung von Vorträgen, die auf der X. Gemeinsamen Tagung der Zentraleuropäischen Anaesthesiegesellschaften 1967 in Salz burg gehalten worden sind, weit über das Fachgebiet der Anaesthesiologie hinaus und berührt Fragen, die jeden Kliniker interessieren müssen.
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