Die Arbeit untersucht die Strafbarkeitsvoraussetzungen für Geschwisterinzest in Deutschland und Liechtenstein. Mit der erstmaligen Auslegung des - in dieser Form einzigartigen - liechtensteinischen Tatbestandes betritt der Autor Neuland. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob das deutsche Geschwisterinzestverbot nach den Sexualstrafrechtsreformen 2015/2016 überhaupt noch einen Platz im deutschen Strafrecht hat - und ob sogar Verbesserungsbedarf besteht. Der Autor kommt zum Ergebnis, dass es einer grundlegenden Umformung des deutschen Tatbestandes bedarf, um einen effektiveren Schutz der sexuellen Selbstbestimmung zu erreichen; dazu unterbreitet er einen entsprechenden konkreten Vorschlag.