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"Fast so weit als die Kunde menschlicher Dinge überhaupt zurück reicht, können wir auch die erkennbaren sprachlichen und technischen Spuren der Kunst zurück verfolgen, die den Bast, die Fasern gewisser Pflanzen, den von menschlicher Hand gedrehten Faden zu Geflechten und Geweben verband. Wir haben von einem Erfinder des Webstuhls keine Nachricht. Ohne Zweifel hat sich durch tastende Versuche von Jahrhunderten hindurch sehr frühe eine Vorrichtung entwickelt, die erlaubte, durch eine Anzahl hängender, aber in gewisser Ordnung auseinander gehaltener und wieder gekreuzter Fäden Querstränge zu…mehr

Produktbeschreibung
"Fast so weit als die Kunde menschlicher Dinge überhaupt zurück reicht, können wir auch die erkennbaren sprachlichen und technischen Spuren der Kunst zurück verfolgen, die den Bast, die Fasern gewisser Pflanzen, den von menschlicher Hand gedrehten Faden zu Geflechten und Geweben verband. Wir haben von einem Erfinder des Webstuhls keine Nachricht. Ohne Zweifel hat sich durch tastende Versuche von Jahrhunderten hindurch sehr frühe eine Vorrichtung entwickelt, die erlaubte, durch eine Anzahl hängender, aber in gewisser Ordnung auseinander gehaltener und wieder gekreuzter Fäden Querstränge zu ziehen. Damit war das Prinzip des alten einfachen aufrecht stellenden Webstuhls gegeben, wie er noch heutzutage im Orient vorkommt. Von dem Flechten der Äste und der Bastriemen kam man zum Flechten der Gespinnst-Fasern; Flechten und Weben sind ursprünglich in der Sprache wie in der Technik eins. Aber immer hat es viele Jahrtausende gedauert, bis im Wandel der Generationen und Völker Spindel und Webstuhl sich allgemeiner verbreiteten, bis am Ende eines unermesslich langen Entwicklungsprozesses das Spinnen und Weben als häusliche Arbeit der Frauen sich allerwärts eingebürgert, für die Vorstellungen und Sitten ganzer Zeitalter als die Hauptaufgabe des weiblichen Geschlechts und der Familienwirtschaft festgesetzt hatte."

Dieses Buch über die Strassburger Tucher und Weberzunft stellt einen Beitrag zur Geschichte der deutschen Weberei und des deutschen Gewerbrechts, vom 13. - 17. Jahrhundert dar und ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1879.