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Juli 1914. Vivian Rose Spencer hastet über die antiken Pflastersteine den Hang hinauf, unter Feigen und Zypressen hindurch, und stolpert fast unversehens in ihre erste Entdeckung. Tahsin Bey, ein Freund ihres Vaters, hat sie eingeladen, an den Ausgrabungen von Labraunda teilzunehmen. An diesem sagenhaften Ort, in dem strahlenden Licht Kariens lässt sie die strengen Konventionen ihrer Heimat weit hinter sich und wird auch Tahsin Bey auf ganz neue Weise begegnen. Juli 1915. Der junge Paschtune Qayyum Gul kehrt verwundet aus dem Krieg zurück; Vivian folgt einer Spur ihres verschwundenen…mehr

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Produktbeschreibung
Juli 1914. Vivian Rose Spencer hastet über die antiken Pflastersteine den Hang hinauf, unter Feigen und Zypressen hindurch, und stolpert fast unversehens in ihre erste Entdeckung. Tahsin Bey, ein Freund ihres Vaters, hat sie eingeladen, an den Ausgrabungen von Labraunda teilzunehmen. An diesem sagenhaften Ort, in dem strahlenden Licht Kariens lässt sie die strengen Konventionen ihrer Heimat weit hinter sich und wird auch Tahsin Bey auf ganz neue Weise begegnen.
Juli 1915. Der junge Paschtune Qayyum Gul kehrt verwundet aus dem Krieg zurück; Vivian folgt einer Spur ihres verschwundenen Geliebten. In einem Zug nach Peschawar treffen die beiden aufeinander, nicht ahnend, dass ihre Geschicke sich auf immer verbinden und sie eines Tages, in der Straße der Geschichtenerzähler, wieder zusammenführen werden.
Kamila Shamsie hat einen fesselnden Roman über Liebe und Verrat, über Unterdrückung und das Streben nach Freiheit, geschrieben. Voll sinnlicher Details - die blühenden Gärten Peschawars, der Geruch nach Tabak, Erde und Feigen - ist "Die Straße der Geschichtenerzähler" ein Stück erfahrbare Geschichte, ein leidenschaftlicher, dringlicher Roman.
Autorenporträt
Kamila Shamsie, geb. 1973 in Pakistan, lebt in London und Karatschi. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht. Für ihr literarisches Werk erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Vivian Rose Spencer - schon der Name erinnert an Pionierinnen wie die Fliegerin Elly Beinhorn oder Karen Blixen. Und auch die Engländerin Vivian geht in der Zeit um den Ersten Weltkrieg für eine Frau ungewöhnliche Wege. Sie nimmt an archäologischen Ausgrabungen im Gebiet der heutigen Türkei teil und setzt sich ausgerechnet in Peschawar über die strengen Konventionen ihrer Zeit hinweg. Mut, der Glauben an die Freiheit und ein der Naivität geschuldeter Verrat zeichnen ihren Lebensweg. Die Atmosphäre im einstigen Britisch-Indien, dem heutigen Pakistan, ist historienbeladen und so sinnlich und eindringlich, dass man die Gerüche in den Gärten der Stadt, die Feigen und die Erde förmlich riecht. Und man könnte meinen, jeden Moment Gandhi gegenüberzustehen. Eine fesselnde Schilderung, bei der die Suche nach Freiheit auf ihre Gegenspieler Heimat und Verwurzlung trifft. Vielleicht könnten die inneren Konflikte noch deutlicher hervortreten. Dafür greift der Roman von Shamsie eindringlich ein aktuelles Thema auf und zeigt, dass es bereits in den 1930er Jahren eine Bewegung gab, die sich unter Khan Abdul Ghaffar Khan für einen gewaltfreien Islam und die friedliche Auslegung des Korans eingesetzt hat.

© BÜCHERmagazin, Sabine Kelp (sk)
"Eine unaufdringliche Geschichtsstunde über koloniale Unterdrückung, Emanzipation und Klassendenken, Widerstand und Freiheitssuche.", Deutschlandradio Kultur "Buchkritik", Johannes Kaiser, 16.06.2015