Wir befinden uns am Ende des 19. Jahrhunderts. Alle Wissenschaften blühen auf, darunter auch die Forschung nach den Spuren alter Kulturen, die Archäologie. Abenteuer stürzen sich in alle Ecken der Welt, um das Wissen der Menschheit zu erweitern. Einer davon ist der Schwede Sven Hedin, der sich in
der riesigen Sandwüste Taklamakan in Zentralasien auf die Suche nach der alten Seidenstraße und…mehrWir befinden uns am Ende des 19. Jahrhunderts. Alle Wissenschaften blühen auf, darunter auch die Forschung nach den Spuren alter Kulturen, die Archäologie. Abenteuer stürzen sich in alle Ecken der Welt, um das Wissen der Menschheit zu erweitern. Einer davon ist der Schwede Sven Hedin, der sich in der riesigen Sandwüste Taklamakan in Zentralasien auf die Suche nach der alten Seidenstraße und verschollenen Ruinenstädten begibt, nach der „Straße der wilden Abenteuer“ sucht. Dabei lässt er sich weder durch die Warnungen vor der Unbarmherzigkeit der Wüste noch von seinem suspekten Karawanenführer von seinem Vorhaben abschrecken. Von der Oase Merket aus bricht er in Richtung des Flusses Khotan-Darja auf, doch die Hitze der Wüste und die schnell schrumpfenden Wasservorräte machen der Karawane schwer zu schaffen. Für eine Rückkehr ist es jedoch bereits zu spät, und als ein furchtbarer Sandsturm die Karawane auseinanderreißt, sinken die Überlebenschancen aller beteiligten noch weiter: Kamele müssen geschlachtet werden um den schrecklichen Durst zu löschen, und immer mehr zu geschwächte Expeditionsteilnehmer müssen zurückgelassen werden. Als letztendlich auch Hedins Kameltreiber Kasim zusammenbricht, ist der Schwede ganz auf sich allein gestellt. Fast ohnmächtig vor Durst und Schmerzen versucht er mit letzter Kraft, doch noch den Khotan-Darja zu erreichen….
Karl Rolf Seufert liefert mit diesem Roman eine gute Schilderung der Expedition Sven Hedins oder auch generell der Gefahren einer Wüstendurchquerung ab. Er erweist sich als genauer Beobachter mit Blick aufs Detail, recherchierte vor dem Schreiben des Romans gründlich über diese Reise durch die Taklamakan. Die Beschreibung der sehr umstrittenen Persönlichkeit Sven Hedins fällt jedoch viel zu einseitig aus, denn Seufert verehrt den Schweden lediglich als Held und drängt dessen Ruhmessucht und Verantwortungslosigkeit sehr in den Hintergrund. In der ersten Hälfte des Buches gelingt es dem Autor, eine hervorragende Spannung aufzubauen, aber dieses Fesseln des Lesers hält er nicht bis zum Ende durch. Vielmehr wirkt es so, als ob Seufert all seine Kräfte in dem großen Sandsturm verausgabt hat und ihm daraufhin „die Puste ausgegangen ist“, denn danach scheint die Handlung nur noch dahinzukriechen und der Leser stellt sich die Frage, ob die zweite Hälfte des Romans wirklich vom selben Autor stammt wie die Erste.
Alles in allem ist „Die Straße der wilden Abenteuer“ zwar kein schlechtes Buch, aber Seufert verspielt hier eindeutig eine gute Idee für einen fantastischen, vom Hocker reißenden Roman.