"Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende." Demokrit
1942. Mitten im Krieg lernt die junge Schneiderin Katharina durch Freunde ihrer Eltern Frank kennen, schon bald sind beide schwer verliebt und schmieden Zukunftspläne. Doch dann bekommt Frank seinen Frontbefehlt und Katharina bleibt allein
zurück. Nach langer Zeit des Hoffen und Bangens kann sie Frank 1948 endlich wieder in die Arme…mehr"Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende." Demokrit
1942. Mitten im Krieg lernt die junge Schneiderin Katharina durch Freunde ihrer Eltern Frank kennen, schon bald sind beide schwer verliebt und schmieden Zukunftspläne. Doch dann bekommt Frank seinen Frontbefehlt und Katharina bleibt allein zurück. Nach langer Zeit des Hoffen und Bangens kann sie Frank 1948 endlich wieder in die Arme schließen, als er aus der Kriegsgefangenschaft zu ihr zurückkehrt. Schon bald läuten die Hochzeitsglocken und Frank steigt in das Familienunternehmen ein, wo er schnell Verantwortung übernimmt. Katharina hat auf Franks Wunsch ihre Stelle als Schneiderin gekündigt, vermisst aber recht schnell die geliebte Arbeit, da der Haushalt und die Fürsorge für Frank ihren Tag nicht ausfüllen. Eines Tages erfährt Katharina durch eine Zufallsbekanntschaft von einem dunklen Geheimnis ihres Mannes, das sich zu Kriegszeiten ereignet hat, was ihre Sicht auf ihren Ehemann total ins Wanken bringt. Als sie Frank damit konfrontiert, der sich um ein politisches Amt bemüht, setzt er bei Katharina die Daumenschrauben an und schränkt ihre Freiheit immer mehr ein. Die Situation wird für Katharina so unerträglich, dass sie in einem unbeobachteten Moment ihre Sachen packt und ohne ein Wort Frank und ihrer Heimat den Rücken kehrt. Doch Frank will sich das nicht gefallen lassen…
Bettina Pecha hat mit „Die Straße des Glücks“ einen unterhaltsamen und berührenden historischen Roman vorgelegt, der dem Leser die Rolle der Frau und ihre Befugnisse zur damaligen Zeit sehr deutlich vor Augen führt. Der flüssige und gefühlvolle Erzählstil katapultiert den Leser knapp 80 Jahre in der Zeit zurück, wo er Katharina während des Zweiten Weltkrieges kennenlernt und ihren Werdegang verfolgt. Katharina und Frank erleben gemeinsam die erste große Liebe, die zudem noch so stark ist, dass sie den Krieg und die Gefangenschaft Franks überdauert, um endlich in einer Ehe zu münden. Doch eigentlich sind die beiden nach Franks Rückkehr zwei völlig Fremde, die ein Wagnis eingehen. Katharina hat schon mit Franks Bevormundung zu kämpfen, der von ihr verlangt, dass sie nach der Hochzeit ihren Beruf aufgibt, den sie sehr liebt. Er lässt sie zwar an der langen Leine, erlaubt ihr sogar, den Führerschein zu machen, doch sobald ihm etwas nicht passt, schränkt er Katharinas Freiheiten ein. Das geht so weit, dass diese sich schon bald wie im Gefängnis fühlt. Die Autorin verdeutlicht sehr gut, wie es Frauen zur damaligen Zeit ergangen ist. Ihre Rolle war es, die „Sklavin“ ihres Ehemannes zu sein, der ihr nach seinem Gusto Dinge erlaubte oder verbat. Wenn man das heute so liest, bekommt man glatt eine Gänsehaut, während man dankbar ist für all die Frauen, die für das Recht auf Freiheit und Gleichheit gekämpft haben, welches uns heute in vielen Dingen gewährt wird. Spannend ist auch das Geheimnis von Frank, das Katharina in einen Gewissenskonflikt und damit zur Entfremdung zwischen den beiden führt. Die Autorin hat dies interessant umgesetzt, so dass man als Leser Katharinas Handlungen sowie ihre widerstreitenden Gefühle gut nachvollziehen kann.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt. Mit ihren glaubwürdigen Eigenschaften können sie den Leser schnell überzeugen, der sich neugierig an ihre Fersen heftet. Katharina ist mit Leib und Seele Schneiderin und träumt von eigenen Entwürfen, die sie an die Kundin bringen möchte. Sie ist zuverlässig, geht nicht den Weg des geringsten Widerstandes und hat moralische Ansprüche nicht nur an sich, sondern auch an andere, die ihr eine sehr harte Zeit bescheren. Frank ist ein Egoist und Möchtegern, dem sein Ruf wichtig ist und der vor allem Macht ausüben will. Nichts darf ihm in die Quere kommen, dann schlägt er um sich. Weitere Protagonisten überzeugen ebenfalls mit ihren Episoden und fügen sich gut ins Gesamtbild der Handlung.
„Die Straße des Glücks“ ist ein unterhaltsamer historischer Roman, der die Rolle der Frau zur damaligen Zeit in den Fokus