Der Nobelpreisträger Claude Simon - einer der größten Autoren der Gegenwart feiert am 10. Oktober 2003 seinen 90. Geburtstag.
Wie wenige andere Autoren hat Claude Simon die welthistorische Situation der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts eingefangen, und seine bewegte Biografie hat in all seinen Werken ihre Spuren hinterlassen - vielleicht am nachhaltigsten in Die Straße in Flandern. In diesem vor nahezu fünfzig Jahren erschienenen Roman wird in unvergesslichen und berührenden Szenen von schmerzhafter Eindringlichkeit der Krieg zum zentralen Thema. Es ist die traumatische Lebenserfahrung, die sich von nun an wie ein roter Faden durch das literarische Werk von Claude Simon zieht: einer von zwei Überlebenden seines Dragonerregiments zu sein, das die französischen Offiziere 1939 den deutschen Panzern entgegenführten. In seinem wegweisenden Roman wird die Wirklichkeit "zerfetzt" - am Ende steht nicht nur eine rätselhafte und hintergründige, sondern eine zertrümmerte Welt. Ein berühmtes, vergriffenes Buch: neu übersetzt von Eva Moldenhauer.
Wie wenige andere Autoren hat Claude Simon die welthistorische Situation der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts eingefangen, und seine bewegte Biografie hat in all seinen Werken ihre Spuren hinterlassen - vielleicht am nachhaltigsten in Die Straße in Flandern. In diesem vor nahezu fünfzig Jahren erschienenen Roman wird in unvergesslichen und berührenden Szenen von schmerzhafter Eindringlichkeit der Krieg zum zentralen Thema. Es ist die traumatische Lebenserfahrung, die sich von nun an wie ein roter Faden durch das literarische Werk von Claude Simon zieht: einer von zwei Überlebenden seines Dragonerregiments zu sein, das die französischen Offiziere 1939 den deutschen Panzern entgegenführten. In seinem wegweisenden Roman wird die Wirklichkeit "zerfetzt" - am Ende steht nicht nur eine rätselhafte und hintergründige, sondern eine zertrümmerte Welt. Ein berühmtes, vergriffenes Buch: neu übersetzt von Eva Moldenhauer.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Ein wirklich schwer, "notorisch schwer" zu lesendes Buch hat Rolf Vollmann da besprochen, das er weiß Gott nicht "anpreisen" möchte. Ein Buch, das er "für ein paar tausend unter uns", sich inklusive, zurückhalten möchte, für all die, die da wissen, dass es "Dinge gibt, die etwas anderes sind, als was sonst für schön und begehrenswert" gehalten wird. Es handelt sich um den pünktlich zum neunzigsten Geburtstag des Autoren, Claude Simon, nun durch Eva Moldenhauer neu und gelungen übersetzten Roman "Die Straße in Flandern". Er erzählt die Geschichte eines belgischen Offiziers, der im Zweiten Weltkrieg unter kuriosen Umständen zu Tode kommt. Dieser habe neben dem ungeschickten Verlust seiner Untergebenen vor allem im Betrug seiner jungen Frau mit seinem Jockey "beinahe noch so etwas wie zivile, romanhafte Motive für den Tod", wie uns Vollmann verrät. Daneben beweise der Autor erneut, dass er in "erotischen Passagen" zu den "ganz Großen" zähle, jedoch nur für diejenigen, die eben mit solch schwerer Lektüre umzugehen wissen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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