Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Germanistik), Veranstaltung: Walther von der Vogelweide, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht das Lied 69,22 von Walther von der Vogelweide, "Kan min vrouwe süeze siuren?", im Hinblick auf die divergenten Strophenfolge der Großen Heidelberger Liederhandschrift sowie der Handschriften E/F/O. Dabei wird die unikal bezeugte, sechsstrophige Fassung C dargelegt, da diese durch ihre Kombination aus männlichem und weiblichem Sprecher-Ich eine interessante Konstellation darbietet. Die verschiedenen Varianten des Liedes ermöglichen eine differenzierte Interpretation des Strophenbestandes, sodass eine nähere Betrachtung der einzelnen Handschriften unumgänglich ist. Dieser Aspekt wird unter anderem durch die "New Philology" thematisiert, deren methodische Ansätze im ersten Teil dieser Arbeit skizziert werden sollen. Der Strophenbestand des Liedes 69,22 "Kan min vrouwe süeze siuren?" wird durch die Handschriften A, C, E, F, O und s bewahrt und ist damit einer der bestbezeugten Texte des Oeuvres Walthers von der Vogelweide. Die Handschriften weisen differente Strophenfolgen aus, wodurch drei unterschiedliche Reihungen existieren. Dabei enthalten die Handschriften E, F und O fünf Strophen in einheitlicher Abfolge, wobei der Pergament-Handschrift infolge eines Blattverlustes die Strophe L 69,1 fehlt. Die Überlieferung der Handschrift C kann als vier- bzw. sechsstrophig aufgefasst werden, wobei der Strophenkomplex L 69,1, 69,8 und 69,15 der Reihenfolge der Handschriften E/F/O entspricht. Die Kleine Heidelberger Liederhandschrift dokumentiert vier Strophen, während die Haager Liederhandschrift allein die Strophe L 69,1 überliefert.
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