Lorcas Theaterstücke - sein ganzes facettenreiches Bühnenwerk - liegen mit diesem Sammelband zum erstenmal seit fünfzig Jahren in neuen deutschen Übersetzungen vor. Jahrzehntelang lag Lorcas Sprachkunst unter einer Art Kandiskruste verborgen. Nun kann sich in neuen Fassungen seine innovative Dramaturgie auch sprachlich in all ihren Nuancen entfalten. Spielerisch, zärtlich, rauh, poetisch, schneidend sachlich - Lorca verfügt wie alle großen Dramatiker über viele Tonlagen. Bereits die Untertitel seiner Stücke zeigen ihre Spannbreite: Lorca zeichnet ein »Drama von den Frauen in Spaniens Dörfern«, ein »Tragisches Gedicht in drei Akten«, ein »Gedicht in mehreren Gärten«, eine »Volksromanze in drei Bildern«, eine »Legende von der Zeit«, eine »Heftige Farce in zwei Akten«, einen »Erotischen Bilderbogen in vier Bildern«. Auch seine übermütigen »Dialoge« und sein zwischen Avantgarde-Theater und surrealistischem Kino changierender Entwurf »Reise zum Mond« zeigen Lorca als einen Theatermann, der neue Möglichkeiten ebenso begierig ausprobiert wie verschüttete alte Formen. Mit seiner Truppe »La Barraca« inszenierte er neben eigenen Stücken vor allem das barocke Welttheater Calderóns und Lope de Vegas - mit dem gleichen kräftigen Impuls der Erneuerung, der so wirksam ist in seiner eigenen Bühnenkunst.
Der Lorca-Kenner und Lorca-Übersetzer Martin von Koppenfels (Dichter in New York; Zigeunerromanzen) geht in seinem Nachwort diesem »barocken Schatten« in Lorcas Theaterwerk nach und zeigt, wie die Frauen bei ihm die dramatischen Fäden in die Hand nehmen, in einer »weiblichen Besetzung der Bühne«.
»Sagen wir es klipp und klar: Zwischen dem Weltbedeutungstheater Calderóns und den Melodramen und Komödien des Pedro Almodóvar hat kein Spanier unser Bedürfnis nach Drama und Spiel so befriedigt wie Federico García Lorca.« Peter Brook
Der Lorca-Kenner und Lorca-Übersetzer Martin von Koppenfels (Dichter in New York; Zigeunerromanzen) geht in seinem Nachwort diesem »barocken Schatten« in Lorcas Theaterwerk nach und zeigt, wie die Frauen bei ihm die dramatischen Fäden in die Hand nehmen, in einer »weiblichen Besetzung der Bühne«.
»Sagen wir es klipp und klar: Zwischen dem Weltbedeutungstheater Calderóns und den Melodramen und Komödien des Pedro Almodóvar hat kein Spanier unser Bedürfnis nach Drama und Spiel so befriedigt wie Federico García Lorca.« Peter Brook