Dass steigender Wohlstand, Ausdehnung der Selbstbedienung nach US-amerikanischem Muster und wachsende Müllberge zusammenhängen, stellt für aufmerksame Zeitgenossen keine Neuentdeckung dar. Die Fragen zum komplexen Hintergrund dieser 'Verpackungsrevolution' - seit den fünfziger Jahren hat sich das Volumen des Verpackungsmülls von 10 auf über 120 kg pro Kopf verzwölffacht - blieben bisher jedoch unbeantwortet. In seinem umwelthistorischen Beitrag, der insbesondere den Teilbereich der Lebensmittelverpackungen zum Gegenstand hat, versucht M. Nast, diese Forschungslücke zu schliessen. Mit der Rolle der Verpackung im Marketing-Mix, der Lancierung der Selbstbedienungsläden, der Haushaltstechnisierung, dem Aufkommen neuer Ernährungsstile sowie der Diskussion um Methoden zur Abfallverminderung werden alle Probleme besprochen, die im Zusammenhang mit der Produktion, Verwendung und Entsorgung von Lebensmittelverpackungen aufgetreten sind. Da der Verfasser das Thema in die These des "1950er Syndroms" einordnet, kommt der Frage, welche Auswirkungen der Rückgang der relativen Preise für fossile Energieträger seit den späten 1950er Jahren auf den Verpackungsmarkt hatte, zentrale Bedeutung zu.
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