Die "Stumpfe Ecke" ist eine alte Arbeiterkneipe in Berlin. Bei einigen Bier kann man hier Lebensgeschichten erfahren, die sonst kaum zur Sprache kommen. Man erfährt etwas von Kohlen-Kalle und seinem Knochenjob, den Abenteuern eines umgeschulten Privatdetektivs, den kurzen Freuden eines Karnevalsprinzen, der Liebe zu einem Fußballclub und dem Ende des guten alten Landfilms. Alexander Osang liefert keine Porträts im engen Sinne, sondern gesellschaftliche Momentaufnahmen, feinsinnige Reportagen über Ereignisse, bei denen die Menschen viel von sich preisgeben und seltene Einblicke ermöglichen. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Filmemacher und Autor Alexander Kluge beschreibt der mehrfach preisgekrönte Reporter Osang seine Arbeitsmethode, seine literarischen Vorbilder und seine neuen Erfahrungen in New York.
"Osangs Name ist mittlerweile so etwas wie eine Markenzeichen journalistischer Qualität geworden, die ebenso aus präziser Beobachtungsgabe wie Herzenswärme und Menschenkenntnis schöpft." (taz) "Alexander Osang ist ein Meister, wenn es gilt, mit kurzen, fast nebensächlichen Bemerkungen über momentane Situationen, Lebensumstände oder Denkweisen Auskunft zu geben." (Südwestfunk) "Osang verbringt seine Zeit mit den Menschen, die er beschreibt. Er trifft sie an Orten, wo sie sich zuhause fühlen. Dann erzählen sie ihm, was sie sonst niemandem erzählen, schon gar keinem Reporter. In dem Buch "Die stumpfe Ecke" sind seine besten Reportagen zusammengefaßt. In ihnen schildert er die soziale Wirklichkeit Ostdeutschlands. So dicht, daß man sie fast riechen kann." (NDR, Bücherjournal) "Osang verwechselt Neugier nicht mit Voyeurismus und Sensibilität nicht mit Sentimentalität, beschreibt graue Trostlosigkeit ohne in Jammern zu verfallen oder Klischees zu bedienen. Was Osangs Reportagen eigentlich ausmacht, ist, daß er keine Angst hat: nicht vor gelegentlichen Anflügen von Pathos und nicht vor Subjektivität: ein Luxus, den er sich mit schöner Unbekümmertheit leistet." (Scheinschlag)