Den Schriften des Griechen Aristoteles entnahm die lateinische Scholastik eine Anzahl miteinander kohärenter ontologischer Begriffe wie substantia, accidens, forma, potentia, species, materia, qualitas, quantitas, habitus, actus, die ein schlüssiges Weltverständnis erlaubten, daneben die Idee der Metaphysik als deduktiv zu entwickelnder Disziplin und die Unterscheidung von zufälligen und notwendigen Erkenntnissen. Mit der Kritik Wilhelm Ockhams zerfiel die Vorstellung der Metaphysik als konklusiver Wissenschaft. Die ontologische Terminologie bewahrte Ockham durch ihre Rechtfertigung im Sinn der induktiven Erkenntnisbegründung, die er auch gegen Duns Scotus verteidigte. Das neuzeitliche Verständnis von Metaphysik als Theorie subjektiv gedachten Erkennens unter weitgehender Zurückweisung der ontologischen Basis, für das Descartes, Leibniz, Spinoza, Kant und Hegel und viele andere standen, trat noch nicht auf. Die Spätscholastik nimmt sich so vorepochal aus. Die nachmittelalterlicheMetaphysik aber entwickelt sich zur Philosophie integraler sozialer Verläufe bei Simmel, Rosenzweig, Whitehead und Benjamin, die wieder spekulativ und unempirisch ist.