Laidlaws zweiter Fall! Eck Adamson, ein vagabundierender Trunkenbold, ruft Jack Laidlaw an sein Sterbebett. In seinen letzten kryptischen Worten entdeckt Laidlaw einen Hinweis auf den Mord an einem Gangster und das Verschwinden eines Studenten. Mit der ihm eigenen Dickköpfigkeit kämpft sich Laidlaw durch das Geflecht an Korruption und Gewalt, das Glasgow von ganz oben bis ganz unten durchzieht.
buecher-magazin.deJack Laidlaw ist ein Zweifler, der einfachen Lösungen misstraut und hartnäckig nach der Wahrheit sucht. Bereits im ersten Teil von McIlvanneys Trilogie untersuchte er unbeirrt die Umstände, die zum Tod einer jungen Frau führten. Für Laidlaw verdient jedes Mordopfer eine ernsthafte Ermittlung und einen würdigen Abschied. Als nun sein Spitzel Eck Adamson stirbt, ist Laidlaw aufgrund Ecks letzter Worte überzeugt, dass der alkoholkranke Obdachlose ermordet wurde. Daraufhin versucht er, Ecks letzte Wege zu rekonstruieren - und glaubt schon bald, eine Verbindung zu dem Tod eines Gangsters und dem Verschwinden eines Studenten gefunden zu haben. Inmitten der depressiven und egozentrischen Ermittler gängiger Kriminalliteratur nimmt sich Jack Laidlaw als eigenständiger Charakter aus, dessen Zweifel an der Welt kein Etikett oder Masche sind, sondern sich tatsächlich in ihm, seinen Handlungen und Nachforschungen widerspiegeln. Daneben liefert der Noir-Roman ein vielschichtiges Bild von Glasgow in den 1970er-Jahren, das über 30 Jahre nach Entstehen des Romans noch aktuell ist. Die Menschen und Probleme haben sich kaum geändert. Und dank der präzisen, düsteren und poetischen Sprache McIlvanneys sowie der Übersetzung von Conny Lösch wirkt auch dieses Buch alles andere als angestaubt.
© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)
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