Nach einem Selbstmordversuch liegt Elfies Mutter im Krankenhaus. Die 16-jährige Elfie ist völlig geschockt. Was kann ihre Mutter nur zu so einem Schritt getrieben haben? War sie überfordert? Nachdem der Vater arbeitslos geworden war, hatte ihre Mutter wieder angefangen zu arbeiten. Eigentlich hatte sie sich auch auf ihren neuen Job als Dolmetscherin gefreut. Allerdings war sie in letzter Zeit oft auch niedergeschlagen und gereizt gewesen. Noch im Krankenhaus gesteht Elfies Mutter, ihren Chef im Affekt umgebracht zu haben, dessen Schikanen und sexuelle Belästigungen sie nicht mehr aushalten konnte. Sie wird in Untersuchungshaft genommen und später in ein Frauengefängnis gebracht. Scham quälen Elfie, ihren Bruder und den Vater. In den Klatschspalten der Illustrierten wird der Fall ausgeschlachtet, die Leute tuscheln, gaffen und zeigen mit dem Finger auf sie. Zum Glück hat Elfie gute Freunde, die sie nicht hängen lassen, sie abschirmen, wo sie sich fallen lassen kann. Auch ihr e neue Liebe Stefan hält zu ihr. Elfie fällt es schwer, die Tat ihrer Mutter zu akzeptieren. Sie fühlt sich von ihr verlassen. Durch die Ereignisse ist die Mutter nun selbst schutzbedürftigt und baut auf die Stärke ihrer Tochter. Doch diese Rollenumkehr ist für Elfie unerträglich. Erst nach langen Monaten der Trauer und Wut lernt Elfie mit der Vergangenheit umzugehen. Sehr wirklichkeitsnah beschreibt die Autorin das Gefühl von Leere und Hilflosigkeit. Auf unterschiedliche Weise versucht sie immer wieder, die Sprachlosigkeit ihrer Ich-Erzählerin zu erfassen, und ermöglicht es dem Leser so, ganz nah an die Protagonistin heranzutreten.