Politik steht zunehmend unter dem Einfluss von Religion, insbesondere in Nord- und Südamerika. Führer der evangelikal-pfingstlichen Bewegung verschaffen sich dort immer mehr politische Macht und bilden eine religiöse Rechte. Aus dem Leiden an sozialer Ungleichheit formen sie ein rückschrittliches Wählerpotenzial und durchlöchern die Grenze zwischen Religion und säkularer Politik. Dagegen positionieren sich auf der Linken religiöse Graswurzelbewegungen, die die Erfahrungen sozialer Ungleichheit in ethischen Protest umleiten. Heinrich Wilhelm Schäfer analysiert diese religiös-politischen Kämpfe um gesellschaftliche Macht und Laizität in den Amerikas und diskutiert die Möglichkeiten eines post-säkularen Dialogs.
»Wenn göttliche Offenbarung und Dämonisierung ins Spiel kommen, wird rationale Politik kompliziert. Die Studie von Schäfer zeigt anschaulich, dass dieses Diktum für die Amerikaner gilt. In ihrer Vielfalt sind seine Beispiele durchaus repräsentativ für den Doppelkontint und lösen beim Leser Bestürzung aus.«
Stefan Rinke, Iberoamericana, 83 (2023), übersetzt aus dem Spanischen 20230821
Stefan Rinke, Iberoamericana, 83 (2023), übersetzt aus dem Spanischen 20230821