Zu behaupten, im Herzen der zeitgenössischen Phänomenologie ruhe das unstillbare Verlangen nach Transzendenz, göttlicher gar, kann nur als eine Provokation erscheinen. Dominique Janicauds viel debattiertes Buch "Die theologische Wende der französischen Phänomenologie" ist der Ort, an dem jene unzumutbare Behauptung erstmals in aller Deutlichkeit ausgesprochen wurde. Es attestiert vor allem dem späten Merleau-Ponty, Levinas, M. Henry, J.-L. Marion und J.-L. Chrétien jene "theologische Wende", deren Diagnose die Phänomenologie zugleich erschütterte und wiederbelebte.
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