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Die Behauptung des spanischen Jesuiten José de Acosta (ca. 1540-1600), indianische Völker seien aus Asien zu Fuß über eine Landbrücke nach Amerika gewandert, wird noch heute in der Besiedelungsforschung Amerikas zitiert. In dieser Arbeit werden Acostas Argumente erstmalig unter Berücksichtigung seiner Quellen sowie der geographischen, historischen und politischen Hintergründe untersucht. Dabei wird deutlich, daß Acostas Theorie keine Fakten enthält, sondern politische Inhalte transportiert. Acostas Landbrückenkonzept ist kartographischen Vorbildern entnommen, die der Darstellung spanischen…mehr

Produktbeschreibung
Die Behauptung des spanischen Jesuiten José de Acosta (ca. 1540-1600), indianische Völker seien aus Asien zu Fuß über eine Landbrücke nach Amerika gewandert, wird noch heute in der Besiedelungsforschung Amerikas zitiert. In dieser Arbeit werden Acostas Argumente erstmalig unter Berücksichtigung seiner Quellen sowie der geographischen, historischen und politischen Hintergründe untersucht. Dabei wird deutlich, daß Acostas Theorie keine Fakten enthält, sondern politische Inhalte transportiert. Acostas Landbrückenkonzept ist kartographischen Vorbildern entnommen, die der Darstellung spanischen Besitzanspruches auf Asien dienten. Acostas Kommentare zur geplanten spanischen Conquista Chinas verdeutlichen ebenfalls das Interesse Spaniens an Asien. Da es sich bei Acostas Theorie um eine Propagandaschrift handelt, sollte sie in der Besiedelungsforschung Amerikas nicht mehr berücksichtigt werden.
Autorenporträt
Die Autorin: Helga Gemegah, Sinologin/Altamerikanistin, geboren 1950 in Tangermünde/Elbe, lebte, arbeitete bzw. studierte in Hamburg, Hannover, Genf, Valencia, Madrid, Hong Kong und Taipei. Weitere Aufenthalte in Japan, Mexiko, Ghana, Togo und den USA. Promotion an der Universität Bremen 1999.
Rezensionen
«Diese beiden Publikationen der Vf. beruhen auf intensiven Studien der Romanistik, Altamerikanistik, Sinologie und Archäologie. Durch weitere Veröffentlichungen und Vorträge auf internationalen Kongressen hat Frau Gemegah mit ihren Thesen inzwischen weltweite Anerkennung erfahren. Dies äußerte sich jüngst auch in der Ausstellung 'Novos Mundos / Neue Welten' des Deutschen Historischen Museums in Berlin. In der Untersuchung über den Kolonialklassiker des spanischen Jesuiten José de Acosta wird dabei eine Reihe von historischen Irrtümern korrigiert. Im Dienste der spanischen Krone beruhte dessen Konzept von einer Landbrücke zwischen Amerika und Asien allerdings auf interessengeleiteten Quellen, Landkarten und Vertragswerken. Ein kritisches Studium der damaligen Kartografie entlarvt die Schrift Acostas als Propagandabroschüre. Selbst auf der berühmten Karte von Martin Waldseemüller (1507) sind Amerika und Asien als getrennte Kontinente abgebildet.
In der zweiten Publikation hat die Vf. diese Kritik erweitert und sich die Frage nach der Entstehung, Rezeption und den Auswirkungen von Ursprungsideen gestellt. Die Arbeit mündet in das Problem, ob Ursprungsideen eine seriöse Grundlage für die Erforschung der Besiedlung Amerikas sind oder ob sie auf den Abfallhaufen der Geschichte gehören.
Durch beide Veröffentlichungen hat die Vf. Stellung bezogen in dem jahrhundertealten Disput über die rivalisierenden Interessen Portugals und Spaniens in Asien. Vor allem die spanischen Pläne einer 'Conquista' Chinas sind Gegenstand heftiger Kontroversen gewesen. Die Innovation der vorgestellten Arbeiten liegt in der Hinzuziehung kartografischer Darstellungen als Beleg für die spanischen Interessen in Asien.
Daher betreffen diese interdisziplinären Untersuchungen weit über den Rahmen der Fachwissenschaftler hinaus alle an dem Ursprung unserer Welt Interessierten.» (Professor Dr. Norbert Rehrmann, Technische Universität Dresden)
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