Mit dem sehr eindringlichen Klappentext hatte mich der Autor schon für sich einnehmen können. Und so hoffte ich, dass auch das Innere eine spannende und unheimliche Geschichte verbirgt.
Gleich zu Anfang war ich mitten in der Geschichte drin. Es wird einem der „Fleckige Tod“ vorgestellt. Eine
Krankheit, die dazu führt, dass man einfach alles vergisst. Dies erst schleichend, dann immer schneller,…mehrMit dem sehr eindringlichen Klappentext hatte mich der Autor schon für sich einnehmen können. Und so hoffte ich, dass auch das Innere eine spannende und unheimliche Geschichte verbirgt.
Gleich zu Anfang war ich mitten in der Geschichte drin. Es wird einem der „Fleckige Tod“ vorgestellt. Eine Krankheit, die dazu führt, dass man einfach alles vergisst. Dies erst schleichend, dann immer schneller, bis auch das Herz einfach vergisst, weiterzuschlagen. Keiner weiß, wie sich diese Seuche überträgt, es scheint kein Heilmittel zu geben. Bis die Wissenschaftler der Unterwasserstation Trieste glauben, eines gefunden zu haben.
Dieser unheimliche Einstieg in die Geschichte war für mich schon sehr fesselnd. Dies liegt aber auch an den sehr kurzen Kapiteln. Nicht mehr als ein paar Seiten andauernd, hören sie meist an einer sehr spannenden Stelle auf. Man wird regelrecht neugierig gemacht und möchte einfach weiterlesen, weil man unbedingt wissen will, was denn nun als nächstes passiert.
Vorrangig geht es um Luke Nelson, der eigentlich „nur“ Tierarzt ist. Als er jedoch eine Art Hilferuf von seinem Bruder bekommt, den er schon über Jahre hinweg nicht mehr gesehen hat, folgt er diesem. Luke scheint sehr nett zu sein, seine Kindheit war nicht einfach. Was auch an seinem Bruder Clayton lag. Doch bekanntlich ist ja Blut dicker als Wasser und so macht sich Luke auf, seinem Bruder zu helfen.
Clayton ist das genaue Gegenteil seines Bruders. Er ist ein Genie, wobei seine Intelligenz schon fast mit Wahnsinn gleichzusetzen ist. Er hat keine moralische Bedenken. Ihn interessiert einzig und allein die Wissenschaft und wie er diese beweisen und umsetzen kann. Er kennt keinerlei Skrupel.
Das Buch ist eigentlich in zwei Stränge aufgebaut. Einmal die Gegenwart und zum anderen die Vergangenheit der beiden Brüder Luke und Clayton sowie die schwere Kindheit mit einer verrückten Mutter.
Außerdem ist das Buch in Abschnitte unterteilt, die immer einem bestimmten Teil gewidmet sind. So ist es am Anfang der „Fleckige Tod“, dann der Abstieg zur Trieste, danach die Ankunft usw.
Beim Lesen hatte ich teilweise eine Gänsehaut, weil der Autor mit seinen Worten so dermaßen tief in das Geschehen blicken läßt, dass ich Probleme hatte, das Buch kurz vor dem Schlafengehen zu lesen. Die sehr düstere Atmosphäre, die gerade in der Unterwasserstation herrschte, war beklemmend. Ich musste nebenbei ein fröhliches Buch lesen, damit mein Kopfkino wieder runterkam und mir die drückende Stimmung nicht zu sehr aufs Gemüt schlug.
Der Autor hat es geschafft, mich zu fesseln. Er treibt mit der Psyche ein böses Spiel, schafft grausame Szenen und hält auch mit Gewaltszenen nicht hinterm Berg. Für die Unterhaltung ist bestens gesorgt und ich denke, dass Horror- und auch Psychothriller-Fans ganz sicher auf ihre Kosten kommen.
Auch wenn ich immer wieder Parallelen zu manch anderen Geschichten ziehen konnte (so z. B. dem Film „Abyss - Abgrund des Todes“ von James Cameron oder dem Buch „Der Schwarm“ von Frank Schätzung). Trotzdem liegt eine eigenständige Geschichte vor und gerade durch die beklemmende Enge, dem Schauplatz kilometerweit unter Tonnen von Wasser und einem Protagonisten, der immer tiefer in seine eigenen Abgründe gezogen wird, ergibt sich ein abgrundtiefes Horrorszenario.
In der Mitte des Buches gibt es eine längere Strecke, in der die Spannung etwas nachlässt. Und auch wenn das Ende dann doch etwas abgefahren war, fand ich es passend. Es gab dem ganzen einen stimmigen Abschluss. Eigentlich hatte ich ab Mitte des Buches auch nichts anderes mehr erwartet.
Hinter dem Pseudonym Nick Cutter verbirgt sich der bekannte Autor Craig Davidson.
Fazit:
Horror gepaart mit Sci-Fi- und Fantasy-Elementen, die einem manchmal die Haare zu Berg stehen lassen und das Blut zum Gefrieren bringen.