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Die Gebrüder Aurel Krause (1848-1908) und Arthur Krause (1851-1920) wurden im Kreis Schwetz in Westpreußen geboren und studierten beide Naturwissenschaften in Berlin, wo sie auch ihre Festanstellung als Lehrer erhielten. Auf Wanderungen durch ganz Europa gut durchtrainiert sowie erfahren im naturwissenschaftlichem Studium erschienen sie dem Auswahlgremium der „Geographischen Gesellschaft in Bremen“, dem früheren „Verein für Nordpolfahrt“, als geeignete Kandidaten, in ihrem Auftrag eine naturwissenschaftlich-ethnologische Forschungs- und Sammelreise nach den Küstengebieten der Beringstraße und…mehr

Produktbeschreibung
Die Gebrüder Aurel Krause (1848-1908) und Arthur Krause (1851-1920) wurden im Kreis Schwetz in Westpreußen geboren und studierten beide Naturwissenschaften in Berlin, wo sie auch ihre Festanstellung als Lehrer erhielten. Auf Wanderungen durch ganz Europa gut durchtrainiert sowie erfahren im naturwissenschaftlichem Studium erschienen sie dem Auswahlgremium der „Geographischen Gesellschaft in Bremen“, dem früheren „Verein für Nordpolfahrt“, als geeignete Kandidaten, in ihrem Auftrag eine naturwissenschaftlich-ethnologische Forschungs- und Sammelreise nach den Küstengebieten der Beringstraße und des Beringmeeres, vornehmlich der Tschuktschen-Halbinsel und solchen Gebieten Alaskas, welche damals naturwissenschaftlich und ethnographisch noch wenig bekannt waren, durchzuführen. Die Expedition der beurlaubten Brüder Krause wurde von 1880-81 durchgeführt, doch nicht das zunächst als vorrangig wichtig erachtete Ziel Tschuktschen-Halbinsel erweckte das Interesse der Nachwelt, sondern vielmehr der sechsmonatige Aufenthalt bei den Tlinkit Indianern im Südosten Alaskas. Dazu trug sicher die Tatsache bei, dass die Veröffentlichung der Ergebnisse nicht nur in Aufsatzform in den Deutschen Geographischen Blättern u.a. erfolgte, sondern dass Aurel Krause den Tlinkit eine eigene Monographie widmete, in der er die Forschungsergebnisse beider Brüder verarbeitete. Viel zitiert, wenngleich in der deutschen Originalfassung nie wieder aufgelegt, erfolgte im Jahre 1956 die Herausgabe der englischen Ausgabe, von der Übersetzerin und wissenschaftlichen Bearbeiterin Erna Gunther wie folgt begründet: „Es ist die vollständigste Darstellung des Lebens der Tlinkit, die es gibt. Es sind noch andere gute Bücher über sie erschienen, aber sie behandeln nur Teilgebiete“. Gemäß der Erkenntnis ihrer Zeit, dass die voreuropäischen Kulturen angesichts ihres absehbaren Untergangs wenigstens umfänglich zu dokumentieren seien, gingen die Brüder Krause methodisch akribisch sammelnd und detailliert beschreibend vor. Ihre gute Beobachtungsgabe und naturwissenschaftliche Ausbildung kam ihnen dabei zugute. Die Bedeutung von Aurels Monographie liegt in der Dokumentation und Auswertung der Ergebnisse. Interessant ist der Vergleich der Monographie mit den Tagebuchaufzeichnungen und der Korrespondenz aus dem Feld. Aurel hat ursprüngliche Anschauungen und Wertungen später nach Rückkehr aufgrund erfolgter Einarbeitung in die Literatur und Auseinandersetzung mit der jungen Wissenschaft der Ethnologie offensichtlich revidiert. *** The brothers Aurel Krause (1848-1908) and Arthur Krause (1851-1920) were born in the Schwetz region of West Prussia and both studied natural sciences in Berlin, where they also obtained permanent teaching posts. Well-trained by their travels throughout Europe and experienced in scientific study, they appeared to the se¬lection committee of the “Geographical Society of Bremen” (the former “Association for North Polar Travel”) to be ideal candidates to undertake a scientific and ethnological research and collecting journey to the coastal regions of the Bering Strait and the Bering Sea, in particular the Chukchi Peninsula and those parts of Alaska which had then been very little explored scientifically or ethnographically. The Krause brothers were given leave and their expedition lasted from 1880-1881, but it was not the Chukchi Peninsula, originally considered to be the primary goal of the expedition, which aroused later interest, but rather their six-month stay with the Tlingit people in South-Eastern Alaska. This was no doubt in part because the expedition’s findings were pub¬lished only in essay form in scholarly journals, while Aurel Krause devoted a separate monograph to the Tlingit in which he published both brothers’ findings. This was often quoted, although never reprinted in the original German. An English translation appeared in 1956, justified by the translator and editor Erna Krause as follows: “It is the most complete description that exists of the life of the Tlingit. Other good books about them have appeared, but they examine only parts of the picture.” In keeping with the contemporary perception of a need to document pre-European cultures as thoroughly as possible in the face of their predicted destruction, the Krause brothers were meticulous and methodical in their collecting and described what they found in detail, helped by their gift for observation and their scientific training. The significance of Aurel’s monograph is in its documentation and evaluation of the brothers’ find¬ings. It is interesting to compare this work with diary entries and letters from the field. Aurel clearly revised initial perceptions and evaluations after his return having examined relevant literature and engaged with the latest scholarship.