Elizabeth und ihr Bruder Alastair wachsen unter extremen Bedingungen auf. Paradiesisch schön, aber ziemlich einsam ist es auf der kleinen Insel, nur zusammen mit den Eltern, ohne wirklichen Kontakt nach außen. Die Situation spitzt sich zu, als beide aus der Kindheit heraustreten.Der Leuchtturmwärter Murray, seine Frau Hannah und ihre beiden Kinder Elizabeth, genannt Krabbe, und Alastair sind die Einzigen, die auf Lizzie Island wohnen - sommers wie winters, winters wie sommers. Vier Menschen, die bedingungslos aufeinander angewiesen sind, sich kaum ausweichen können. Doch nur einem - Murray - entspricht diese Lebensart vom Wesen her. Krabbe und Alastair lieben ihre Insel, die so paradiesisch sein kann mit den vor ihrer Küste auftauchenden Buckelwalen, den Vogelschwärmen, den Muscheln und Schnecken. Aber sie leiden immer mehr unter der Isolation, je älter sie werden. Und jeder von ihnen bricht auf tragische Weise aus. Als Krabbe mit ihrer kleinen Tochter nach Jahren zurückkehrt, werden die wenigen Tage ihres Aufenthalts zu einem Brennglas, unter dem die schöne und schwere Vergangenheit hervorbricht und Klärung fordert.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Konrad Heidkamp zeigt sich restlos begeistert von Iain Lawrences "spannendem Buch über das Erinnern". Die Tochter eines Leuchtturmwärters kehrt darin zu ihrem Vater zurück, um endgültig Abschied zu nehmen von ihrer Kindheit, von "starren Vatersätzen" und "falsch verstandenen Mutterblicken". Diesen Abschied möchte man am liebsten so lange wie möglich herauszögern, meint der Rezensent. Und trotzdem lese man gegen Ende des Buches "doch ganz schnell" - so stark sei der "Sog", den Lawrence mit seiner Sprache auf den Leser ausübe. Wie in früheren Roman gelinge es dem Autor auch diesmal, "faszinierend verschiedene" Perspektiven zu konfrontieren. Und wieder einmal - so schließt der Rezensent - zeigt Lawrence, dass er "ganz wenig braucht", um bildlich zu zeigen, "was keiner Erklärung bedarf".
© Perlentaucher Medien GmbH
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