Nur wenige Menschen haben den Untergang der damaligen Zivilisation überlebt und eine neue Gesellschaft ist entstanden. Hier leben Kelihn und ihr Stamm im Einklang mit der Natur. Eine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt es nicht, die Frauen übernehmen alle wichtigen Posten und fühlen sich
als die "Auserwählten der Mutter Natur", während Jungen mit Beginn der Pubertät die Gemeinschaft…mehrNur wenige Menschen haben den Untergang der damaligen Zivilisation überlebt und eine neue Gesellschaft ist entstanden. Hier leben Kelihn und ihr Stamm im Einklang mit der Natur. Eine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt es nicht, die Frauen übernehmen alle wichtigen Posten und fühlen sich als die "Auserwählten der Mutter Natur", während Jungen mit Beginn der Pubertät die Gemeinschaft verlassen müssen und später als Trumbadore alleine durch die Lande ziehen. Kehlin und die Mädchen werden stattdessen früh im Qua’man unterrichtet, einer geheimnisvollen Macht von Mutter Erde. Irgendwann ist es auch für Kelihn und ihren besten Freund Eolo soweit und sie werden getrennt. Kehlin erhält eine Ausbildung bei den Tu-a-teh, den hohen Meisterinnen des Qua’man und erst Jahre später treffen die Freunde wieder aufeinander....
Der Schreibstil des Buches ist unglaublich bildhaft und so hat mich die Geschichte sehr schnell in seinen Bann gezogen und ich war gefesselt von dieser neuen Welt, die so ganz anders ist wie die Unsere. Anfangs hat sich die Geschichte fast etwas paradisisch gelesen, alle Menschen leben im Einklang mit Natur und Tieren, es gibt keine Gewalt und jeder kann hier gut leben. Doch je weiter man liest, desto mehr fragt man sich in dieser Geschichte, ob dies nicht alles nur eine schöne Fassade ist und es dahinter nicht schon lange zu bröckeln begonnen hat. Ich fand diese Gedankengänge sehr fasznierend und spannend.
Die Autorin schafft es unheimlich toll die neue Welt der Natur zu beschreiben, die grünen Hügel, die Wälder, die Wiesen auf denen Pferde Weiden. Und doch gibt es immer wieder "Mahnmale" oder Erinnerungen der alten Welt, zerstörte Städte, alte Autowracks oder auch eine kaputte Autobahnbrücke. Ich fand dies sehr gelungen, da man sich so immer wieder vor Augen führen konnte, dass diese Geschichte nicht in einer Fantasywelt spielt, sondern das dies früher unsere Erde war.
Die ganze Handlung wird in leisen Tönen erzählt, und dennoch macht es die Geschichte nicht weniger mitreißend. In mir wurden viele Gedanken angestoßen während des lesens, die von Spiritualität über Umweltschutz und Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gegangen sind und die nach dem lesen noch eine Weile nachhallen.
Einen Stern ziehe ich lediglich ab, da für mich in der zweiten Hälfte des Buches einige Abschnitte hätten gekürzt werden dürfen. Das Ende ist dafür ziemlich actiongeladen und geht Tierliebhabern etwas an die Nieren. Die Geschichte hat keinen richtigen Cliffhanger und man könnte sie auch so stehen lassen, dennoch ist es ein sehr offenes Ende und lädt zu einem nächsten Teil ein.
Fazit: Eine Dystopie mit ganz neuen Ideen und Gedankenanstößen. Mir hat sie gut gefallen und ich empfehle sie gern weiter.