Die Raumtheorie geht davon aus, dass jede Kultur ihre eigenen Praktiken hat um sich Raum anzueignen, indem sie eigene Raumlogiken entwickelt. Dabei ist Literatur ein Verfahren unter vielen anderen diese Raumlogiken hervorzubringen. Diese Arbeit nimmt die Raumaneignung von Berlinern mit einer türkischen Einwanderungsgeschichte in den Blickpunkt, indem sie exemplarisch drei Berlin-Romane untersucht, die zu unterschiedlichen Zeiten von türkischen Autoren geschrieben wurden. Zentral sind dabei die Fragen, in welchen Zonen des Berliner Stadtraums diese Romane zu verorten sind, inwiefern ein kollektives Bewusstsein kreiert oder weiterentwickelt wird und welche Referenz die fiktionalisierten Orte zum räumlich-begehbaren Raum haben. So wird Schritt für Schritt ein "literarischer Metaraum" entwickelt, der die Gleichzeitigkeit des Anderen, Eigenen, Nahen und Fernen markiert.