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Die Belgierin Lieve Joris ist bekannt für ihre unkonventionellen, spannenden Reiseberichte. In diesem Buch stellt sie das jahrtausendealte faszinierende Syrien vor. Ihre enge Freundschaft mit der jungen syrischen Soziologin Hala ermöglicht es ihr, zugleich ein intimes Porträt der modernen arabischen Gesellschaft zu zeichnen.

Produktbeschreibung
Die Belgierin Lieve Joris ist bekannt für ihre unkonventionellen, spannenden Reiseberichte. In diesem Buch stellt sie das jahrtausendealte faszinierende Syrien vor. Ihre enge Freundschaft mit der jungen syrischen Soziologin Hala ermöglicht es ihr, zugleich ein intimes Porträt der modernen arabischen Gesellschaft zu zeichnen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.12.1998

Ferne

"Die Tore von Damaskus" von Lieve Joris. Malik Verlag, München 1998. 301 Seiten. Gebunden, 39,80 Mark. ISBN 3-89029-107-4

Der Golfkrieg ist gerade vorbei - die letzten Ölfelder brennen noch -, als Lieve Joris ihre Freundin Hala in Damaskus besucht. Die beiden haben sich vor vielen Jahren auf einer Tagung in Bagdad kennengelernt. Hala ist inzwischen verheiratet und hat eine zwölf Jahre alte Tochter, Asma. Ihr Mann wurde, als das Kind gerade vier Wochen alt war, als politischer Gefangener inhaftiert - und ist es immer noch. Während Hala fast bewegungslos in Damaskus sitzt, hat Lieve Joris als Reisejournalistin zahlreiche Länder besucht und Artikel sowie einige Bücher veröffentlicht. Ihre Lebenswege könnten unterschiedlicher nicht sein. Nun aber läßt sich Lieve Joris auf den Alltag in Damaskus und das eingeschränkte Leben der Freundin ein, das vor allem von zwei Dingen bestimmt wird: der Angst vor dem Regime, dem Geheimdienst "Mukhbarat" - allein die Tatsache, daß Hala eine Fremde beherbergt, macht sie verdächtig -, und von der engen Bindung Halas an ihre mächtige Familie, insbesondere an ihre Mutter, Tété. Das Leben in Syrien ist schwierig, es gibt nur stundenweise Wasser, der Strom wird oft abgestellt, der Wüstenwind weht feinen Staub durch jede Ritze des Hauses. Lieve Joris fühlt sich eingeengt und verunsichert durch die Lethargie, die Halas Leben bestimmt, ist aber auch mit vielen Ungereimtheiten konfrontiert und mit Fragen, die unbeantwortet bleiben. So verläßt sie die Freundin nach einer Weile und wandert mit einer Gruppe durch die Wüste, fährt mit Freunden nach Aleppo und trifft sich mit dem Dichter Shawqi Baghdadi und dessen literarischem Zirkel. Da erst öffnet sich Syrien für sie; gegen die Stille der Wüste und die Offenheit in Aleppo fühlt sie sich bei der Rückkehr nach Damaskus wie eingesperrt. "Die Tore von Damaskus" ist ein sehr persönliches, privates Buch und doch zugleich äußerst politisch, da es für Menschen wie Hala nie einen Unterschied zwischen persönlicher und politischer Freiheit oder auch Unfreiheit gegeben hat. Lieve Joris läßt uns dies durch ihren sehr intimen Blick auf dieses Land miterleben. (wil)

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