Ex-Agent und Spieleautor in Bedrängnis
Dieser Roman ist auch ein Kriminalroman, jedoch einer der leisen, stillen Töne, denn im Gegensatz zu den aktuellen Gewalt-, „Action“- und Psychothrillern bleibt die Geschichte trotz mehrerer Morde zurückhaltend ruhig. Protagonist ist nicht ein charakterlich
fein ziselierter Kommissar, sondern Robert Darling, ein Mann, der zwar mal als…mehrEx-Agent und Spieleautor in Bedrängnis
Dieser Roman ist auch ein Kriminalroman, jedoch einer der leisen, stillen Töne, denn im Gegensatz zu den aktuellen Gewalt-, „Action“- und Psychothrillern bleibt die Geschichte trotz mehrerer Morde zurückhaltend ruhig. Protagonist ist nicht ein charakterlich fein ziselierter Kommissar, sondern Robert Darling, ein Mann, der zwar mal als Dechiffrierungsfachmann auf der Gehaltsliste des amerikanischen Geheimdienstes NSA stand, nun jedoch als Spieleerfinder seinen Lebensunterhalt verdient. Szenekenner wissen, dass sich die Figur stark an den im Jahr 2004 82jährig in Venedig verstorbenen Alex Randolph anlehnt.
Robert Darling wird eher unfreiwillig in die etwas hergeholte Verschwörungsgeschichte um den angeblich so bedeutenden Mussolini-Schatz hinein gezogen und versucht mit seiner toskanischen Nachbarin und aufgrund des ersten Mordes zur Witwe gewordenen Susan Licht in das Dunkel zu bringen. Klar, dass Beide auch in durchaus gefährliche Situationen geraten, doch Darling schafft es aufgrund seines spielerischen Erfindungsgeistes sowie seiner mathematischen Begabung immer wieder, die bedrohlichen oder kniffligen Schwierigkeiten zu meistern.
Schade finde ich, dass die interessante Idee, einen Spieleautor zur Hauptfigur eines Romans zu machen, insbesondere Herrn Randolph – immerhin einer der bedeutendsten Spieleautoren der Welt und zudem auch interessante Persönlichkeit an sich – doch so holprig und etwas verwirrend daherkommt und am Ende ziemlich unglaubwürdig absackt. Hier wäre mehr „drin“ gewesen.
© 11/2010, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Spieleautor, Fürth/Bay.