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Magdalena hat ein besonderes Verhältnis zum Tod. Manche sprechen gar von einer Liebesbeziehung. Da Magdalena Winkelmann, genannt die Toten-Lena, die Kunst beherrscht, Verstorbene schöner zu machen, als sie es in ihrem Leben je waren, sind die Dienste der Totenwäscherin weit über ihr mecklenburgisches Heimatdorf Gebbin gefragt. Sie genießt eine Unabhängigkeit, die zu ihrer Zeit nur wenige Frauen besaßen. Ihre und ihrer Kinder Stärke und Lebendigkeit ermöglichen den Aufstieg aus dem kleinbäuerlichen Elend des frühen 19. Jahrhunderts ins Bürgertum.

Produktbeschreibung
Magdalena hat ein besonderes Verhältnis zum Tod. Manche sprechen gar von einer Liebesbeziehung. Da Magdalena Winkelmann, genannt die Toten-Lena, die Kunst beherrscht, Verstorbene schöner zu machen, als sie es in ihrem Leben je waren, sind die Dienste der Totenwäscherin weit über ihr mecklenburgisches Heimatdorf Gebbin gefragt. Sie genießt eine Unabhängigkeit, die zu ihrer Zeit nur wenige Frauen besaßen. Ihre und ihrer Kinder Stärke und Lebendigkeit ermöglichen den Aufstieg aus dem kleinbäuerlichen Elend des frühen 19. Jahrhunderts ins Bürgertum.
Autorenporträt
Helga Hegewisch studierte Literaturwissenschaften in Lausanne und Hamburg. Zahlreiche Buchveröffentlichungen (Romane, Kinder- und Sachbücher) sowie Fernsehspiele. Sie war Mitherausgeberin der Kulturzeitschrift 'Der Monat'. Die Autorin lebt mit ihrem zweiten Mann, dem Publizisten Melvin Lasky, in Berlin.
Rezensionen
Der Graf und die Häuslerin
Auf dem mecklenburgischen Gut Gebbin richtet Magdalena Winkelmann, genannt die Toten-Leni, den Leichnam des alten Grafen Siggelow-Gebbin zur Beerdigung her. Das Handwerk hat sie von ihrer Mutter Katharina gelernt und ihre Dienste sind weit über den Ort hinaus begehrt, denn sie versteht es "die Toten schöner zu machen, als sie im Leben je waren". Bei dieser Gelegenheit verliebt sich der Enkel des Grafen, Friedrich-Carl, in Magdalenas uneheliche Tochter Barbara. Um ihr eine miserable Zukunft als Grafenliebchen zu ersparen, schickt Magdalena Barbara zu der Weberfamilie Goretzky nach Schlesien. Unterwegs wird sie von dem angeblichen Wohltäter der Familie, dem Kaufmann Hermann Wotersen, vergewaltigt. Jahre später kehrt Barbara gerade rechtzeitig nach Hause zurück, um ihre vom Schlaganfall getroffene Mutter bis zu deren Tod zu pflegen.
Eine starke Frau
Vierzehn Jahre sind inzwischen vergangen, da treffen sich Barbara und Carl-Friedrich auf der Beerdigung seiner Mutter wieder und die alte Leidenschaft flammt erneut auf. Doch Barbara beendet das Verhältnis, als sie schwanger wird und heiratet Hermann Wotersen - für sie eine Vernunftentscheidung, für ihn ein Akt der Wiedergutmachung. Barbara eröffnet in Hamburg ein Bestattungsinstitut. Ihr Sohn Anton steigt in die Tuchfabrik des Vaters in Parchim ein, heiratet die Tochter seines jüdischen Kompagnons und konvertiert zum Judentum. Im ersten Weltkrieg erlebt die Firma, die sich auf die Produktion von Uniformtuchen spezialisiert hat, einen großen Aufschwung. Doch dann beginnt die allmähliche Machtübernahme der Nationalsozialisten. Barbara hatte in weiser Voraussicht ihre Enkelin Antonia mit einem Parteimitglied verheiratet, aber für ihre Parchimer Familie kann sie nichts mehr tun. Erst Antonias Tochter Anna Barbara gelingt es, die zerrissenen Familienbanden wieder zu verbinden.
Ein spannendes Stück Zeitgeschichte
Der Roman Die Totenwäscherin von Helga Hegewisch ist die Familiengeschichte einer ganzen Generation starker Frauen, erzählt von Magdalenas Ururenkelin Anna Barbara, die anhand von Briefen und Notizen aus dem Nachlass ihrer Mutter 200 Jahre mecklenburgischer Vergangenheit lebendig werden lässt. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte von den Anfängen des Industriezeitalters über die Zeit der Nazidiktatur bis in die siebziger Jahre. (Dr. Erika Weigele-Ismael)
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