Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rezeption antiker Mythen erfreut sich bereits seit Jahrhunderten besonderer Beliebtheit. Schon in der Antike selbst wurden die meist mündlich tradierten Sa gen immer wieder neu erzählt und verändert. Auf Grund der Variationsvielfalt der mythischen Stoffe, ihrer Zeitlosigkeit und der Offenheit der Überlieferungen, ist ein breites Interpretationsspektrum gegeben. Diese Varianz hat im Besonderen Autoren der Moderne gereizt und somit zu immer wieder neuartigen Varianten des Mythos beigetragen.So auch der Medea-Mythos, der im Laufe der Literaturgeschichte bereits zahlrei che Bearbeitungen, Umdeutungen und Korrekturen erfahren musste. Über Jahr tausende beweist sich die Figur der Medea als höchst ambivalente Persönlichkeit. Ihre umstrittenen Taten und ihr charakterstarkes Wesen rücken sie in ein
sehr viel schichtiges Licht. Tabuisierte und düstere Seiten von Liebe und Mütterlichkeit werden aufgeschlagen und erinnern an barbarische, unzivilisierte Zeiten, die mit dem Lauf der Jahrhunderte überwunden werden konnten. Positive und negative Eigenschaften sind in dieser Figur vereint und in zahlreichen literarischen Varia-tionen zugespitzt, oder auch abgeschwächt. Die vielfache Mörderin und rachsüch tig Liebende steht dabei im Gegensatz zur intellektuellen, erotischen, sowie selbstbewussten Frau und sorgender Mutter. Als tragische Heldin wird ihre gren zenlose Liebe, die sie anderen Individuen gegenüber empfindet zum Verhängnis und lässt sie in ihrer ambiguen Gestalt besonders interessant wirken. Die zahlrei chen Widersprüche, in der sich die Figur Medeas bewegt macht die Bearbeitung eines solchen Sujets besonders reizvoll.Die Tragik, die diesem mythischen Stoff inhärent ist, soll anhand zweier Beispiele analysiert werden. Zunächst soll die antike Vorlage des Medea-Stoffes, in
Form von Euripides Tragödie Medea auf ihre tragischen Komponenten untersucht und in einen direkten Vergleich zu Senecas Medea-Bearbeitung gestellt werden. Nach eingehender Analyse von Christa Wolfs Roman Medea. Stimmen , soll ein Vergleich der beiden tragischen Konzepte Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufdecken und somit eine vielseitige Sicht auf den Mythos Medea ermöglichen.
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sehr viel schichtiges Licht. Tabuisierte und düstere Seiten von Liebe und Mütterlichkeit werden aufgeschlagen und erinnern an barbarische, unzivilisierte Zeiten, die mit dem Lauf der Jahrhunderte überwunden werden konnten. Positive und negative Eigenschaften sind in dieser Figur vereint und in zahlreichen literarischen Varia-tionen zugespitzt, oder auch abgeschwächt. Die vielfache Mörderin und rachsüch tig Liebende steht dabei im Gegensatz zur intellektuellen, erotischen, sowie selbstbewussten Frau und sorgender Mutter. Als tragische Heldin wird ihre gren zenlose Liebe, die sie anderen Individuen gegenüber empfindet zum Verhängnis und lässt sie in ihrer ambiguen Gestalt besonders interessant wirken. Die zahlrei chen Widersprüche, in der sich die Figur Medeas bewegt macht die Bearbeitung eines solchen Sujets besonders reizvoll.Die Tragik, die diesem mythischen Stoff inhärent ist, soll anhand zweier Beispiele analysiert werden. Zunächst soll die antike Vorlage des Medea-Stoffes, in
Form von Euripides Tragödie Medea auf ihre tragischen Komponenten untersucht und in einen direkten Vergleich zu Senecas Medea-Bearbeitung gestellt werden. Nach eingehender Analyse von Christa Wolfs Roman Medea. Stimmen , soll ein Vergleich der beiden tragischen Konzepte Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufdecken und somit eine vielseitige Sicht auf den Mythos Medea ermöglichen.
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