Aischylos´ Tragödien markieren den Beginn des europäischen Dramas. Seine Stoffe fand Aischylos in der griechischen Mythologie und Geschichte; von seinen rund 80 Stücken sind erhalten: Die Perser, Sieben gegen Theben, Die Schutzsuchenden, Die Orestie, die einzige komplett überlieferte Trilogie - Agamemnon, Die Totenspende, Die Eumeniden - sowie Der gefesselte Prometheus (Autorschaft umstritten). Die Gesamtausgabe erscheint mit einem neuen Nachwort von Bernhard Zimmermann.
Die Tragödien der Antike gehören nach wie vor zum Bühnenrepertoire, und mancher Dichter hat sie gleichsam als Steinbruch benutzt. Dass sie überliefert sind, ist schon allein von der materiellen Seite bemerkenswert - immerhin verlief die Geschichte nicht bruchlos. Als Kaiser Valens 372 n. Chr. anordnete, dass die in den öffentlichen Bibliotheken gesammelten Papyrusrollen auf Pergament zu übertragen seien, musste eine Auswahl getroffen werden: Manches Werk der alten Griechen wurde Opfer dieser Maßnahme. Brände und Kriege taten ein übriges, wie Bernhard Zimmermann in seinem informativen Nachwort zu dem jetzt bei Philipp Reclam jun. veröffentlichen Band Aischylos: Die Tragödien darlegt. Der Band liefert die Texte von sieben Dramen und bedeutet nicht zuletzt einen Beitrag zur Fortsetzung der Überlieferung. Badische Neueste Nachrichten