Während der Irak-Krise 2002/2003 brach einepolitische und wissenschaftliche Diskussion darüberaus, ob sich die Bundesregierung durch die Ablehnungdes Irak-Krieges und den Schulterschluss mitFrankreich auf internationaler und europäischer Ebenevon ihrer traditionellen Bündnispolitik gegenüber denUSA abwendet. Julia Langbein geht dieser Frage nachund analysiert, ob während der Irak-Krise ein Wandelder transatlantischen Bündnispolitik stattfand undwie er theoriegeleitet erklärt werden kann. Das Buchzeigt, dass die transatlantische BündnispolitikDeutschlands während der Irak-Krise eineTransformation vollzog: Sie verlief zwar jenseits des"Kontinuitätskorridors". Der außenpolitische KursDeutschlands änderte sich aber nicht grundlegend. Beider Erklärung des Wandels kommt die Autorin zu demSchluss, dass die Bundesrepublik mit einer schwachenGegenmachtbildung auf den Wandel der USA zu einemimperialen Hegemon reagierte. Diese Reaktion hatteihre Ursache weniger in der Zunahme relativerMachtunterschiede, sondern vielmehr in einerwachsenden ideologischen Distanz. Das Buch richtetsich an Politik- und Sozialwissenschaftler, Praktikerund die interessierte Öffentlichkeit.