Vor einiger Zeit habe ich die drei Bände von "Die Tribute von Panem" gelesen und war eher mäßig begeistert. Da ich aber bereits die Trilogie nicht wirklich ernst nehmen konnte und öfters mal über gewisse Situationen unfreiwillig schmunzeln musste, war ich natürlich begeistert, als ich erfahren habe,
dass es eine Parodie zu den Büchern gibt. Also ging es in den nächsten Buchladen und schon lag "Die…mehrVor einiger Zeit habe ich die drei Bände von "Die Tribute von Panem" gelesen und war eher mäßig begeistert. Da ich aber bereits die Trilogie nicht wirklich ernst nehmen konnte und öfters mal über gewisse Situationen unfreiwillig schmunzeln musste, war ich natürlich begeistert, als ich erfahren habe, dass es eine Parodie zu den Büchern gibt. Also ging es in den nächsten Buchladen und schon lag "Die Trantüten von Panem" auf meinem Schreibtisch.
The Harvard Lampoon ist eine Satire-Zeitschrift, die von der Harvard University herausgegeben wird. Die Macher der Zeitschrift haben dabei bereits einige Bücher veröffentlicht, u.a. Parodien zu "Der Herr der Ringe" und "Twilight".
Der Schreibstil erinnert sehr an Suzanne Collins, allerdings ist bei "Die Trantüten von Panem" die Sprache noch einfacher gewählt, sodass die Geschichte sehr schnell ausgelesen war. Über den Humor lässt sich jedoch streiten. Einige Stellen fand ich tatsächlich sehr witzig, bei anderen habe ich nur die Augen verdreht oder mit dem Kopf geschüttelt. Die deutschen Namen der jeweiligen Protagonisten sind stellenweise viel zu albern und auch die Handlung wurde mir zu mäßig überarbeitet. Sicherlich, Parodien haben nur selten das Zeug, um wirkliche Meisterwerke zu werden, allerdings habe ich mir hier deutlich mehr erhofft.
Die Darstellung von Katniss, die hier Kantkiss genannt wird, ist stellenweise sehr witzig, vor allem, wenn man anmerkt, wie "blöd und nervig" sie sein kann, aber manchmal war es so sehr überzogen, dass es kaum Spaß gemacht hat, die Geschichte weiter zu verfolgen.
Gut gefallen hat mir jedoch die Darstellung der Arena und der Hungerspiele. Diese werden oftmals sehr skurril und brutal, aber dennoch unterhaltsam beschrieben. An sich halten sich die Autorin sehr ans Original, dennoch wird die Geschichte dabei nicht langweilig, da besonders in der Arena die Handlung an den richtigen Stellen durch den Kakao gezogen wird.
Wirklich schlecht war dagegen u.a. die Auswahl der Tribute. Diese wurden nicht per Los gezogen, sondern die Menschen in den jeweiligen Distrikten haben ihre Zukunft selbst in der Hand - im wahrsten Sinne des Wortes. Ausgewählt sind diejenigen, die zu spät die Hand an die Nase gehalten haben. Eine bessere und somit weniger aufgesetzte Darstellung wäre dabei deutlich besser gewesen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Übersetzung, die meiner Meinung nach nicht ganz so geglückt ist. An vielen Stellen hat diese deutlich Sinn ergeben, an anderen dagegen überhaupt nicht. Ich habe auch in die Originalfassung reingeschaut und muss sagen, dass die Wortwitze dort deutlich besser sind, bestes Beispiel sind dabei die Namen. Schade, aber leider nicht zu ändern.
Das Cover hält sich sehr an das Originalcover, allerdings ist anstelle des Spotttölpels ein gegrilltes Hähnchen zu sehen. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich direkt überzeugen.
Insgesamt war "Die Trantüten von Panem" ganz okay, aber mehr auch nicht. Die Geschichte war oftmals sehr albern und alles andere als witzig, aber dennoch ist die Geschichte empfehlenswert, wenn man bereits das Original "Die Tribute von Panem" nicht ganz ernst genommen hat.